Was ist an Weihnachten so erotisch?
Ist Weihnachten überhaupt erotisch? Feiert an diesem Tag nicht die Christenheit die Geburt ihres Religionsstifters?
Ja und nein. Ja, weil die Kirchen und Wikipedia uns Glauben machen wollen, dass auf Weihnachten „Christentum“ draufzustehen hat und Christentum drin zu sein hat. Nein, weil Weihnachten auch Jul ist, auch das Lichterfest, auch das Fest der Sonne.
Vor allem aber: Weihnachten darf man schenken, soviel man will. Man darf sich zum Beispiel dem Geliebten einmal völlig hingeben – ohne Wenn und Aber und mit reichlich Genuss.
Weihnachten kein Genuss? Wie bitte? Schenkten etwa die sogenannten „Heiligen Drei Könige“ Weisheit, Einsicht und Güte? Nichts davon – sie schenkten sinnliche Düfte, eitles Gold und sinnlichen Balsam.
Was ist sonst noch so erotisch an Weihnachten? Mindestens die Lucia, die Lichtkönigin, die mit der Heiligen Lucia nur den Tag gemeinsam hat – und die eben jene Naturerotik ausstrahlt, die Kerzen und Blondinen so mit sich bringen. Mag es auch das Einzige sein, was Schweden sich erotisch leisten kann – die Lucia ist es.
Ansonsten – Düfte, Gold, teure Kosmetik – damit wären schon mal die drei Könige abgehakt. Luxuswäsche, Samt und Seide erinnern an die wieder aufkommenden irdischen Freuden. Äpfel, Nüsse und Mandelkerne? Der Apfel symbolisiert Fruchtbarkeit und Erfolg, wer mag, kann mal wieder an die Nüsse denken und sie ein bisschen lieb gewinnen und das Mandelöl soll bei Massagen ja Wunder wirken. Über Sack und Rute sollte man dann vielleicht mal getrennt schreiben, oder?