Partnertests sind wertlos
Warum die Partnerinstitute, die sich selbst gerne als „seriös“ bezeichnen, eigentlich Partnertests durchführen, ist eines der Rätsel der modernen Zeit. Die Wissenschaftler, die sie entwickeln, stehen nämlich ziemlich einsam auf weiter Flur mit ihrer Meinung, man könne durch Partnertests „Übereinstimmungen“ feststellen.
Tatsache ist: So gut wie alle ernsthaften Forscher sagen Ihnen, dass die Prozesse, die beim Verlieben und bei der Partnerwahl ablaufen, keine „Tauschgeschäfte“ sind – in Wahrheit führen nämlich weder feststellbare geistige noch seelische Übereinstimmungen zur Partnerschaft, sondern in der Evolution verankerte Erfolgsrezepte, die wir beim „ersten Blick“ bereits feststellen können. Freilich kann sich das Urmenschengehirn einmal irren – aber es ist keinesfalls so „nachsteuerbar“, dass plötzlich die Kriterien der Makulatur gelten, die von den Partnerinstituten als „Psychotests“ verkauft werden.
Beziehungen sind also nicht einfach machbar: Meine eigenen Erhebungen, die ich mit relativ verlässlichen Zahlen anderer Beobachter abgemischt habe, ergaben, dass ein attraktiver männlicher Single kaum unter 50 Kontakten zum Ziel kommt, während weniger attraktive Männer durchaus 500 und mehr Kontakte benötigen, um die Frau fürs Leben zu finden.
Wichtig ist dabei eine gute Vorauswahl. Selbst wenn die Möglichkeiten zu Liebe, Partnerschaft und Ehe sich nicht an Äußerlichkeiten aufhängen lassen, weiß doch jeder halbwegs selbstbewusste Suchende, wo seine Toleranzschwelle liegt – und damit fallen zumeist 90 Prozent der Suchenden von vornherein aus. Wer also, sagen wir einmal, 500 Partner ansieht, wird nur 50 in die engere Wahl einbeziehen und sich vielleicht mit fünf bis zehn dieser Partner treffen. Ist unter ihnen „die eine“, bei der es funkt, dann hat er schon viel Glück.
Natürlich sehen Partnerdienste dies ganz anders. Aber das ist deren Problem.