Das erste Treffen: Nicht immer läuft alles nach einem Schema
Maria Klein, den meisten nur als Dating-Expertin und Partnervermittlerin bekannt, hat jetzt auch ein Online-Dating Forum namens „Vlitter“.
Sie beschäftigt sich diesmal mit dem Thema des ersten Dates, des sogenannten „Blind Dates“ und führt aus: „Das Urteil, ob jemand in Sachen Aussehen, Intelligenz und Status in mein Schema passt und so überhaupt für ein zweites Date in Frage kommt, fällt meist schon nach sehr kurzer Zeit“.
Dem stimme ich natürlich zu – und dennoch kann das erste Date viel mehr sein, denn ganz oft hat man sich ja mehr Zeit genommen, als gerade mal einen Kaffee zu schlürfen und zu gucken, ob die Chemie stimmt. Das heutige Online-Dating ist eben nicht nur Großstadt-Dating: „Gehen wir mal und schauen wir mal“, sondern eben sehr häufig auch Dating auf große Entfernungen. – und da steigt man nicht in Zug oder Flugzeug, um „mal eben“ zu gucken, wie es mit dem ersten Eindruck aussieht. Auch sonst neigen vor allem ältere Partnersuchende dazu, sich Zeit zu nehmen – sie wissen aus ihrer Erfahrung, dass man Gespräche auch aussitzen muss, um wirklich etwas über den anderen zu erfahren.
Also: Es gibt keine Patentlösungen. Das zweite Treffen kann ebenso entscheidend sein wie das erste, und selbst ein viertes oder fünftes Treffen kann noch „retardierende Elemente“ in die Dramaturgie bringen – aber: Das erste Treffen ist und bleibt das eigentliche Zusammentreffen der Persönlichkeiten.
Meiner Meinung nach sollte man auch bei all dem vorsichtig sein, was „Beziehungswissenschaftler“ über die Entwicklung einer Liebe sagen. Ob sie alle Faktoren eines Online-Beginns berücksichtigen können, ist nicht nur einen Zweifel wert: Es muss ernsthaft in Abrede gestellt werden.
