Gesehen: „Mann in den besten Jahren sucht“ (NDR)
Wie sucht man eigentlich, wenn man in den „Besten Jahren“ ist? Die NDR-Sendung hat nach einer Antwort gesucht – ruhig und gelassen, aber nicht sehr präzise. Immerhin kam dies heraus: Alle Arten von Freizeitaktivitäten führen so gut wie nie zu einer neuen Partnerschaft – und die konservativen Wege wie Gesellschaftsklubs und Tanzveranstaltungen schon gar nicht.
Was soll man also tun? Um es von vornherein zu sagen: Das Internet-Dating kam zu kurz. Denn beim Internet-Dating kommt es eben sehr auf den Anbieter an: schlechter Markt – schlechtes Angebot. Das sollte man wissen, bevor man sich überhaupt an den Markt begibt.
Was käme noch in Frage? In ländlichen Gegenden oder Kleinstädten ist es vor allem die Zeitungsanzeige, die eine mögliche Alternative darstellt. Persönliche Partnervermittlungen sind etwas problematisch: Was kann die Agentur, was man selbst nicht auch könnte? Ist man überzeugt, dass die Persönlichkeit der Vermittlerin (meist handelt es sich um Frauen) geeignet ist und hat sie tatsächlich ein gutes Angebot – warum nicht?
Bei den Damen, die im Film befragt wurden, fallen Vorurteile auf: Keinesfalls wollen alle Männer jenseits der 50 „erheblich jüngere“ Frauen. Es scheint vielmehr so zu seien, als ob es sich um typische Frauen handelt, die meinen „konkurrieren „ zu müssen und sich nicht auf die eigenen Fähigkeiten, einen Mann zu binden, verlassen wollen. Auch sehr auffällig: Alle Frauen wussten sehr genau, welchen Besitzstand sie zu verteidigen hatten – aber kaum, welche herausragenden Eigenschaften („Alleinstellungsmerkmale“) sie selbst hatten. Sehr bedenklich: Auch die Partnervermittlerin fragte nicht danach.
Was sehr gut herauskam, wenn sich das Herz zu Herzen findet, dann ist auch ein Kompromiss nicht mehr fern: Man muss dann nicht unbedingt mehr auf seinen Hobbys beharren wie ein Teenager.