Frauen als Opfer des „Bezness“?
Frauen und die Opferrolle – das macht sich allenthalben gut und bringt Zuschauer. So muss wohl auch der WDR gedacht haben, als er das Thema „Bezness“ gestern auf den Tisch brachte. In der Sendung wurde zunächst erklärt, wie Frauen in den „Maghrebstaaten“ von arabischen Männern ausgenommen würden, dass eben dies aber auch durchaus in Deutschland der Fall wäre. Dann wurde einer Hilfsorganisation reichlich Raum für die Selbstdarstellung gegeben und schließlich kam eines der Opfer vor die Kamera.
Na schön – der WDR braucht Zuschauer. Das sehe ich ein. Aber ist es nicht etwas billig, Männer als skrupel- und morallose Bestien darzustellen, die mit den Frauen eine Person vorspielen, die sie gar nicht sind – bis geheiratet wird?
Ich meine dies: Es gibt mindestens ebenso viele Männer, die von Frauen um ihr Geld, ihre Emotionen und manchmal um ihren Verstand gebracht werden. Nur: Sie leiden, schweigen und verkriechen sich. Es macht sich halt nicht gut für Männer, das eigene Versagen offen einzugestehen. Aber – und dies wurde auch in der Sendung deutlich – Frauen versagen nicht. Sie werden getäuscht.
