Flaute bei den Partnerbörsen – wird jetzt Dampf gegeben?
Eigentlich wollte ich es ja so halten: Pressemittelungen, die für die Benutzer von Partnerbörsen sinnlos sind, wandern in den Papierkorb. Doch nun lässt eine Personalie aufhorchen: Es gibt bei Meetic einen neuen Manager, den erst 26-jährigen Jochen Braun. Nach der Pressemitteilung ist er „verantwortlich für den Ausbau der Kooperationen sowie das Performance- und Affiliate-Marketing der Plattform in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“
Das ist insofern interessant, als die gesamte Branche im Moment in einer Krise zu stecken scheint. Manche sagen, sie sei herbstbedingt – aber wer genauer hinsieht, der merkt, dass beispielsweise die Zugriffszahlen bei den namhaften deutschen Anbietern auf einem Tiefstand sind – und zwar nicht nur auf Jahrestiefstand, sondern teilweise bereits auf dem Stand von Ende 2003.
Man könnte nun lebhaft darüber streiten, woran es liegt – und ebenso, ob der Verlust an Zugriffen langfristig auch Umsatzverluste mit sich bringt – aber eines ist sicher: der kometenhafte Aufstieg ist gebremst – und die Kosten für Werbung, die sich manche Dienste leisten, haben offenbar nicht den durchschlagenden Erfolg, den man sich erhofft hatte.
Drei Dinge werden für die Zukunft wichtig sein:
1. Erfolg bei der Partnersuche.
Einzig der Erfolg spricht sich herum und bringt Kunden ohne große Werbung.
2. Sich als Kunde fühlen können
Wer mehr als 100 Euro für einen Partnerdienst bezahlt, will nicht von einem Roboter bedient werden. Er erwartet, dass Menschen mit Fingerspitzengefühl antworten, wenn es Fragen gibt.
3. Eindeutige Zielgruppen
Der Kunde, der einen Partner sucht, will nicht mit Gedöns veräppelt werden – er will klare, eindeutige, übersichtliche Profile sehen und schnell und gezielt antworten können.
Was wirtschaftlich nötig ist, soll hier nicht diskutiert werden. Eines aber ist sicher: Wenn Partnerdienste meinen, sich mit Wirtschaftsmeldungen und Kooperationsgewäsch beliebt machen zu können, dann sind sie auf dem Holzwege – was mich dabei wundert, ist vor allem dies: Hinter den meisten Partnerbörsen stehen namhafte PR-Agenturen – wenn das alles ist, was die können – dann gute Nacht, schöne Großmutter.
Grafik: © nov 2007 by alexa