Von Menschen, Mäusen und Zauberinnen
Die Circe lebte bekanntlich auf einer Insel „Ferne von Urlaubern, ganz alleine, denn da konnte sie besser zaubern“ – meinte jedenfalls Friedrich Holländer, und er wusste auch, was sie dort tat, nämlich „aus allen Männer Schweinchen machen“.
Sieh mal an – doch fragte ich anschließend mal Google, was denn eigentlich Zaubermäuse so machen – schließlich gibt es in jeder Flirtkommune, in jedem Liebesforum und in jedem Chat eine dieser Nagerinnen.
Siehe da, es ist wie bei der Circe – meint „datechecker“ – denn zaubern sei eine „Verklausulierung von Sex haben“ und als Folge davon würde Zaubermaus „oft als anderer Begriff für Hobbyhure oder ansonsten sexuell sehr aufgeschlossene Frau verwendet“.. Ei, hoppla.
Fragt sich, ob das die Zaubermäuse in ihren Chat-Mauselöchern alle wissen – denn das kann nun wirklich zu Missverständnissen führen – ich sehe schon die beleidigten Gesichter auf der Seite der Mäuse und die enttäuschten auf der Seite der hungrigen Kater. Was ich nun empfehlen würde?
Erstens, sich als Frau nicht „Zaubermaus“ zu nennen. „Circe“ würde zwar akademisch klingen – aber wenigstens wäre klar, dass nur lüsterne Männer dort Schweinchen sein könnten, während Männer von Edelmut eben nicht in Schweine verwandelt würden.
Was sagt noch Onkel Sigurd: Man kann überall hingehen, man muss nur in Erinnerung behalten, wer man ist. Wie wahr, wie wahr. Vielleicht sollten Sie als Mann erst einmal prüfen, ob es sich bei den Zaubermäusen tatsächlich um Mausinnen handelt. Rättinnen sind viel größer und gefräßiger.
