Kostenfrei
Jeden Tag geht die Sonne auf – so viel wissen wir – und ich sage Ihnen auch noch dies: mindestens einmal im Monat behauptet ein neuer Datingdienst, absolut kostenfrei zu sein.
Diesmal ist es kostenlos-verlieben.de. Man gibt sich kumpelhaft-gelassen und lässt sich als David feiern, der es den bösen Goliaths schon zeigen wird, indem er mit Steinchen wirft.
Falls Sie es noch nicht wissen: das Betreiben von Domänen kostet Geld – nicht gerade wenig. Das Werben eines einzelnen Kunden, ob er bezahlt oder nicht, kostet ungefähr 2 bis 3 Euro. Zwar beruft sich das Portal auf Mundpropaganda – aber das dürfte auf Dauer nicht ausreichen, um die erforderlichen 100.000 Mitglieder zu gewinnen, die nötig sind, um wenigstens bei den „Davids“ noch mitzumischen. Auf Dauer kann also niemand seine Dienste „kostenlos“ anbieten.
Die Dienste, die für den Kunden „kostenlos“ sind, müssen also mit wenig Personal, also auch mit wenig Service auskommen – und einen Haufen Werbeeinnahmen haben, um wenigstens die Grundkosten zu finanzieren. Der Hinweis auf „Freemail“, wie im Text von jetzt.de angegeben, nützt da gar nichts: Die großen Mail-Dienste sind zwar für den Benutzer kostenlos, verdienen aber inzwischen erhebliche Summen an (manchmal mehr als störender) Werbung.