US-Datingserive prahlt mit Automation und Dollarmillionen
Im Internet werden wir alle von Automaten abgefertigt: Die Betreiber von Dating-Seiten machen da keine Ausnahme. Wer den wirtschaftlichen Erfolg solcher Seiten bewundert – und das tun so gute wie alle Dating-Kommentatoren, muss natürlich Marcus Frind und PlentyOfFish Recht geben – ist die Idee einmal durchgebracht, muss man die Funktionen vor allem so automatisieren, dass Menschen nicht gebraucht werden. Dabei vergeht in den USA kaum eine Woche, in der Herr Frind nicht gegenüber Wirtschaftsjournalisten mit seinen Dollarmillionen herumprahlt.
Nur: Ist es nicht erstaunlich, dass ein Unternehmen, das angeblich wahre Wunder am Menschen verbringt, nicht einmal Menschen beschäftigt? Nun, warten wir es ab: die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Ich wage mal eine Prognose: Erst, seit Dating als ein relativ belangloses Online-Gesellschaftsspiel angesehen wird, schwimmen Leute wie Herr Frind ganz oben auf der Datingsuppe. Wandert diese Belanglosigkeit einmal zu den andere Unternehmen (zum Beispiel zu MySpace“ und ähnlichen Wundertüten-Anbietern), dann wird klar werden, dass ein wirklicher Datingdienst eben auch Service bieten muss.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Auch die übrigen Datingdienste, Flirtbörsen und sogar Partnervermittler fertigen ihre Kunden überwiegend mit Automation ab – und auch ihnen wäre anzuraten, ab und an einmal daran zu denken, dass Kunden etwas mehr sind als Verfügungsmasse am Markt.