Nymphomaninnen und gewöhnliche Frauen
Heute hat mich ein Leser gefragt, ob Frauen einen stärkeren Sexualtrieb haben als Männer – und wollte „Nymphomaninnen“ dabei ausdrücklich ausgeschlossen wissen.
Vielleicht muss ich Ihnen jetzt erklären, dass „Nymphomanie“ eine behandlungswürdige Störung der Persönlichkeit sein kann – denn „krankhafte, nicht organisch bedingte Dauergeilheit“ ist – wie Arbeitssucht und Alkoholsucht – auf Dauer schwer zu ertragen, weil man seine gesamten Handlungen im Lichte seiner Abhängigkeit sieht. Ob sexuelle Hyperaktivität (bei Männern wie bei Frauen) allerdings eine Krankheit ist, kann werde bestätigt noch dementiert werden – es kommt auf die jeweilige Persönlichkeit an.
Bei der gewöhnlichen sexuellen Lust haben Frauen generell die Nase vorn – schon allein deswegen, wie sie zum Teil dazu fähig sind, mehrere, intensive Orgasmen nacheinander zu haben. Man könnte auch sagen – sie können dauerhafter geil sein als Männer.
Indessen führt ein längerer, intensiverer Genuss beim Sex schon zu der Vermutung, Frauen hätten einen „stärkeren“ Sexualtrieb? Wohl nicht. Überhaupt ist die Frage für mich völlig unerheblich. Menschen reagieren in verschiedenen Lebensaltern, veränderten Lebenssituationen und vor allem bei sich bietenden Gelegenheiten zum genussvollen Sex unterschiedlich.
Seien wird doch froh darüber, dass wir Frauen und Männer heute das Recht zusprechen, ihre Sexualität selber zu definieren und hören wir auf damit, Messgeräte für die Geilheit aufzustellen.