Warum du mit „Warum?“ auch keinen Partner findest
Dating geht manchmal schief – und oftmals lese ich, woran es liegt. Dann und wann gibt es sogar ein neues Buch von diesem oder jenem Paartherapeuten, Beziehungs-Coach oder wie sich derartige „Experten“ heute nennen.
Ja, woran liegt es denn, dass einer Meister wird und einer Master? Was ist der Grund, dass Franz sich heute in Geld baden könnte und Hans sich gerade mal einen Schrebergarten leisten kann? Oder warum die an sich ziemlich unscheinbare und ungebildete Grete sich diesen reichen Macker an Land gezogen hat? Ja, vor allem, wo doch die wunderschöne, liebevolle Hannelore nicht einmal einen Kranführer findet?
Jeder weiß – ich hasse Klugscheißer. Vor allem jene, die behaupten, sie könnten uns die Gründe für unser Versagen offenbaren. Die allmächtige und allgegenwärtige Psychologie hat uns offenbart, welche frühkindlichen Erfahrungen und Defizite uns ins Elend stürzen. Ach ja? Und warum stürzen die jungen Menschen mit vergleichbaren Erfahrungen und Defiziten nicht alle in den Abgrund?
Was wir wirklich sagen können
Wenn jeder der „Experten“ ehrlich wäre, dann müsste er (oder sie) sagen:
Ich habe gewisse Vermutungen und Anhaltspunkte, warum dieser glücklich und erfolgreich ist, und jener nicht. Aber ich habe keine endgültigen Beweise für das Eine wie für das Andere.
Und was weiß ich selbst?
Was ich zum Dating-Erfolg und den Psycho-Behauptungen dazu sage?
Zunächst einmal ist jeder Mensch für sich selbst verantwortlich. Das wäre die erste Einsicht: Die anderen sind nicht die Ursache für mein Wohl, noch für mein Wehe, ich bin es. Die zweite Einsicht wäre: Es gibt Dinge und Umstände, die sich ändern lassen und solche, die sich (jetzt, hier) nicht ändern lassen. Da fehlt noch: Ich hoffe, du kannst beides voneinander unterscheiden. Und nun käme da noch die dritte Einsicht: Glück und Zufall spielen den Einen nach oben, und den anderen vergessen sie.
Tatsächlich gilt: Was dir das Glück nicht anspült, musst du dir hart erkämpfen. Nicht jeder ist der Glückspilz Gustav Gans, aber auch nicht jeder ist der Loser Donald Duck. Die meisten Menschen arbeiten ziemlich hart an ihrem Glück und für ihre Zukunft.
Echte Probleme sollten gelöst werden
Wer ein wirkliches Problem, ein psychisches Defizit oder eine unüberwindbare Hemmung hat, die ihn stört und an seinem Glück hindert, soll selbstverständlich versuchen, etwas daran zu ändern. Und ich denke; falls sein Leidensdruck extrem wird, dann wird er/sie es auch tun.
Partnersuche ist eigentlich eine Lernphase
Keinen Partner zu finden, auch über längere Zeit, ist hingegen weder ein Grund, an sich selbst zu zweifeln, noch überhaupt ein wirkliches Problem. Es ist vielmehr eine Phase, in der man sehr viel über sich und andere lernen kann, wenn man nur will. Übrigens: viel mehr als mit der Frage nach dem „Warum?“