Die Weibchenwahl – warum Frauen Männer wählen
Wer jemals Online-Dating betrieben hat, der wird mir zustimmen: Die Frau wählt, der Mann muss sich bei ihr „bewerben“, um in die engere Wahl genommen zu werden.
Man nennt dieses Verhalten bei den Säugetieren auch „Weibchenwahl“, und alles, was auf die anderen Säugetiere zutrifft, kann auch den Homo sapiens betreffen.
Demnach wäre die Voraussetzung für die „Weibchenwahl“ gegeben, wenn mehrere, durchaus attraktive Exemplare der Männerwelt zur Verfügung stünden, von denen alle etwas unterschiedliche Eigenschaften hätten. Damit wäre ein bestimmter Weg eingeschlagen, der im günstigen Fall (auf Menschen bezogen) zu einem durchaus abweichenden Lebensweg führen könnte. Es betrifft also die Lebensgestaltung, das Glück, die Zufriedenheit und letztlich auch die Nachkommen. Zudem wird eine schlechte („falsche“) Partnerwahl zu Einschränkungen führen. Man nimmt an, dass diese Einschränkungen für weibliche Exemplare, auch Menschenfrauen, größer sind als für Männchen.
Das muss sich nicht ausschließlich auf die Nachkommen beziehen, sondern kann auch die Mobilität oder das berufliche Fortkommen der Frauen betreffen, je nachdem, wie die jeweilige Gesellschaftsordnung dergleichen beurteilt.
Also Männer – ihr gabt die schlechteren Karten in jungen Jahren, mindestens aber bis ihr ungefähr 40 Jahre alt seid. Dann kann die „Weibchenwahl“ nicht mehr so problemlos vonstattengehen, weil es weniger Männer zur Auswahl gibt.
Ganz so einfach ist die Praxis beim Homo sapiens sicherlich nicht. Er kennt Kulturen, die das individuelle Glück nicht als Maßstab anerkennen. Und auch der Mann ist der westlichen, freien und glücksorientierten Welt ist nicht restlos auf die „Weibchenwahl“ angewiesen. Es kommt viel mehr darauf an, wie attraktiv er dort ist, wo er sucht. Und hier öffnet sich ein Ausweg: Wer mobil ist, kann sich durchaus dort „einklinken“, wo auch ein durchschnittlicher Mann noch als attraktiv gilt.