Wer ist der/die Richtige?
Eines der „Probleme“, mit denen sich viele Menschen beschäftigen, ist die simple Frage: «Wer ist eigentlich „richtig“ für mich?»
Auf diese recht einfache Frage gibt es eine wirklich verblüffend einfache Antwort:
„Derjenige, der dich will und bei dem du dich wohlfühlst.“
Oder eben:
„Diejenige, die dich will und bei der du dich wohlfühlst.“
Das ist keine „schreckliche Vereinfachung“, sondern eine der Aussagen, die aus nahezu jedem Gespräch mit einem glücklichen Paar hervorstechen.
Alle Versuche, sicherer zu werden, gehen in die Irre
Da ist recht vielen Menschen allerdings nicht genug. Sie versuchen, mithilfe von Psychologie, Magie und Orakeln herauszufinden, ob „wir wirklich dauerhaft glücklich werden.“
Was dieses Spiel bewirken soll, das überwiegend von Frauen betrieben wird, weiß kaum jemand. Es könnte der eigenen Unsicherheit entsprechen, dann wäre es verständlich. Auch eine Art „rituelles Spiel“ könnte der Grund sein. Viele Menschen lieben solche Spiele, messen ihnen allerdings keine „Schicksalbedeutung“ zu. Auch das wäre verständlich.
Warum darfst du dich eigentlich nicht irren?
Warum fragt sich die Person nicht einfach: Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn ich mich irre?
Zu den Zeiten, als Frauen noch „alles aufgaben“ um einen Mann zu heiraten, konnte man sich vorstellen, dass es sozusagen „um die Existenz“ ging. Als geschiedene Frau galt man damals als „mit einem Makel behaftet“, und wirtschaftlich war die Lage ebenso mies. Und also trug man (oder meist „frau“) viel Geld in Buchhandlungen, die am Aberglauben immer noch reichlich verdienen (und dies bis heute). Oder sie warfen ihr Geld jenen in den Rachen, von denen über eine „wirkliche Hellsicht“ oder eine „besondere Gabe“ geraunt wurde.
Die Psychologie – schwaches Fundament, viele Schwätzer
Die Psychologie unternimmt einerseits ernsthafte Versuche, eine Prognose über „stabile Paarungen“ abzugeben, die durchaus gewürdigt werden können. Andererseits aber wird sie von allen Marktschreiern genutzt, um Bücher, Seminare oder Persönlichkeitstests zu vermarkten. In der Summe bilden ernsthafte, kritische Werke zur Paarbindung aber die Minderheit, weil die Fehlinformationen sich wesentlich leichter vermarkten lassen. Ich habe kürlich eine Recherche über die „Selbstliebe“ durchgeführt und dabei fast 95 Prozent Geschäftemacher vorgefunden.
Übrigens ist die Psychologie nicht besonders gut ausgestattet, wenn es um Paarbindungen geht. Ihr fehlen schlicht die Grundlagen, weil es den Gründervätern um etwas anders ging als um die psychischen Prozesse innerhalb von Zweierbeziehungen. Das ganze Gerede über „psychologisch fundierte Methoden“ muss deswegen in den Bereich der Spekulation verschoben werden. Allerdings gibt es einige ernsthafte Bemühungen, bestehende Zweierbeziehungen zu entschlüsseln.
Was kannst du daraus entnehmen? Es gibt keine gültige Langzeitprognose über die Stabilität von Paarbeziehungen.
Zwei Wege, wie du dich bei der Partnersuche verhalten kannst
Das Einzige, was ich zu „Prognosen“ verbindlich sagen kann, ist dies:
Bist du weder mutig noch anpassungsfähig oder anpassungsbereit? Fühlst du dich am wohlsten, wo du jetzt lebst und wie du jetzt lebst? Dann empfiehlt sich, deinen Partner in einem ähnlichen Milieu wie deinem eigenen zu suchen. Da kennst du dich aus, und das hilft.
Wenn du hingegen experimentierfreudig und dazu selbstbewusst oder anpassungsbereit bist, dann versuche, Änderungen in deine Entscheidung einzubeziehen. Das kann sehr sinnvoll sein, weil eine Beziehung (Ehe, Partnerschaft) ohnehin eine Änderung bedeutet. In Änderungen liegen Gefahren und Chancen –und wenn du nach diesem Motto verfährst, dann kann dein Partner auch völlig anders sein als du selbst.