Neue, anonyme App für alle: NoLiPra
Jeder hat schon einmal gehört, dass seine Daten im Netz von den großen Datenkraken, aber auch von vor Geilheit triefenden Männern und geldgierigen Frauen abgesaugt werden.
Nun aber hatte eine Frau aus Maprile, Frankreich, Ihr Name ist Françoise Jamais, und sie hatte eine geniale Idee, die sie unsrer Redaktion so erläuterte:
Eigentlich wissen alle ja genau genau, was sie wollen: Frauen wollen Männer und Männer wollen Frauen. Mehr wissen sie sowieso nicht. Du brauchst also nur das Alter und die Region und keine Profile oder so etwas. Nicht, wie du aussiehst, keine „sexuellen Präferenzen“, keine hervorstechenden Attribute. Wer eine App nutzt, dem geht es sowieso nur darum, irgendwie Kontakte zu bekommen – und die bekommt er auch ohne detailliertes Profil. Außerdem wischen die Leute sowieso immer Hunderte von Profilen nach rechts, weil dies die Wahrscheinlichkeit steigert, das sie jemand „likt“.
Wir fragten nach, wie sich die Paare mithilfe der App „NoLiPra“ (2) überhaupt kennenlernen könnten, und auch dazu hat die Erfinderin eine geniale Idee:
Jede Person bleibt nur eine Stunde im Netz, und innerhalb dieser Zeit muss sie gefunden werden. Das Problem ist ja, dass wir alle längst viel zu lange im Netz stehen – deshalb können wir ja auch so einfach ausgeforscht werden. Wenn du in dieser Zeit gelikt wirst hast du also die Chance, von ihr oder von ihm ein Foto zu kriegen, aber das ist eigentlich gar nicht nötig – denn bei Apps passt sowieso jede Frau auf jeden Mann und umgekehrt.
Mehrere Ziele – eine App: Fling, Flang udn noch etwas …
Nun, wir wollten noch wissen, was dann später aus den Kontakten wird. Trifft man sich, um ausführlich zu reden? Oder geht es um Flirts, ONS oder so etwas?
Auch das sei ganz klar, sagte Mme. Jamais. Es geht bei Apps darum, worum es immer geht: um Fling oder Flang, auch l’apriling oder L’apirilang genannt. (3)
Wir haben etwas gebraucht, um die Aussage zu verstehen, kamen aber schließlich zu dem Schluss, dass „Fling“ offenbar für das Abenteuer des Eintauchens in die Feuchtgebiete der Intimsphäre steht, während Flang als „zweiseitig nutzbarer Bergmannshammer“ beschrieben wird.
Ob es auch um etwas Ernstes geht?
Ja, sagte uns Mrs. Jamais, „was dachtet denn ihr? Ist es etwa nichts Ernstes, wenn Menschen einander kontaktieren und sich miteinander austauschen?“
Zeitungsanzeigen, Speed-Dating udn Dunkel-Dating als Vorbilder?
Die Idee, sich nur aufgrund eines völlig belanglosen, leeren Profils auszutauschen, so wusste unser Experte, geht auf die Zeitungsanzeigen der 1970er Jahre zurück. Damals nahm man noch an, dass Frau und Mann sowieso irgendwie aufeinander, untereinander oder ineinander passten, wenn sie nur lange genug „solo“ gewesen wären. Auch bei anderen Kennenlern-Verfahren, so unser Experte, sie es üblich, gar keine Gemeinsamkeiten zu haben, zum Beispiel bei Speed-Datings oder Dunkel-Datings. „Irgendwie ginge immer Irgendetwas, wenn man sich näher käme.“
Wir waren lange Zeit der Ansicht, dass unsere Experten falsch lägen, und dass zum Beispiel Liebe oder Zukunftsperspektiven eine Rolle spielten. Doch nach und nach überzeugen uns die Argumente der App-Betreiber.
Hinweise: Das Interview mit Frau Jamais wurde am heutigen ersten April telefonisch geführt.
(1) Nolipra ist ein Akronym aus Nobody Loses Identity and Privacy.
(2) „Liken“ und „Gelikt“ musste wir im Wörterbuch nachsehen ihr könnt ihr auch.
(3) Die Namen „l’apriling sowie L’apirilang sind aus den Namen Fling (erotisches Abenteuer) und Flang (beidseiting nutzbares Schürfgerät) abgeleitet.