Die Blogs, ich und Sie, die Leserinnen und Leser
In den letzten Monaten kann man sich kaum noch vor Blog-Paraden retten – damit versuchen sich einzelne Blogs bekannt zu machen, indem sie andere Blogger auffordern, zu bestimmten Themen Stellung zu nehmen.
Sehen Sie, und nun lächele ich. Denn was Kollege Misanthrop vorschlägt, wird hier nicht goutiert – nämlich „Beleidigungen gegen A-Blogger oder B-Blogger“ zu verbreiten. Ich denke, die meisten meiner Leser werden gar nicht wissen, was A-Blogger sind – und das müssen Sie auch nicht. Die meisten von ihnen sind nichts als Wichtigtuer – und Beleidigungen ziemen sich nicht für seriöse Autoren.
Ein Wort zu Blogs generell: Ich denke, es ist ganz schlecht, ein Buch zu schreiben, weil man ein Buch schreiben will. Besser ist, gute Ideen zu haben, sie in die Welt bringen zu wollen und deshalb ein Buch zu schreiben. Das gilt sinngemäß auch für Blogs.
Wie kann man neue Leser gewinnen? Nun, ich wende mich ja an Sie, also: Wie kann ich Sie gewinnen? Wie kann ich Sie interessieren? Wie kann ich Ihnen etwas Neues, etwas Ungewöhnliches schenken – etwas, das sie nirgendwo lesen können außer bei mir?
Durch Schreiben. Durch ehrliches, ungeschminktes und bisweilen provokatives Schreiben. Was ich tue, um „Traffic zu generieren“? Nichts. Ich wende mich an Leserinnen und Leser, also „generiere“ ich nicht.
Es gibt im Übrigen einen Weg, sehr viele Zugriffe auf das eigene Blog zu bekommen, aber die wird von Bloggern nicht gerne gehört: In der Presse erwähnt zu werden.