Die Woche: Partnersuche … Ziele, Erfolge, Dominanz und Erotik im Herbst
Die Woche: Partnersuche … Ziele, Erfolge, Dominanz und Erotik im Herbst
Partnersuche ist nicht mehr das, was sie mal war. Und daran ist nicht allein die Erstarrung der traditionellen Dating-Unternehmen schuld. Und auch nicht die Apps. Denn vor allem sind es die Singles in diesem Land, die mittlerweile anders „ticken“.
Ich las gerade eine Stellungnahme von Henning Wiechers zur aktuellen Situation (1):
Lovoo wird für das lockere Dating am häufigsten genutzt und ist der Gesamtsieger unter den Flirt-Apps. Die meisten Ehen kommen über Parship zustande. Diese Partnervermittlung hat einen immensen Bekanntheitswert und daher Hunderttausende von bindungswilligen Singles versammelt. Im Erotikbereich deckt der Joyclub das breiteste Spektrum an Vorlieben ab und hat die treuesten Nutzer“
Allein die Dreiteilung sagt uns schon: Aha, da steht erst das Ziel im Raum und dann die Vorgehensweise. Heißt dies nun im Rückschluss, dass wir uns vorab „für eine Ehe entscheiden“ müssen, bevor wir uns bei PARSHIP (oder der Schwesterfirma ElitePartner, viel Auswahl haben wir ohnehin nicht) anmelden können?
Natürlich nicht. Partnersuche ist ein Thema, das viel zu komplex ist, um es auf die „Ehe“ zu reduzieren – oder auf Liebe, Flirts oder erotische Variationen. Partnersuche ist alles von allem, und noch viel mehr. Wir vermischen damit Strukturen oder grenzen sie aus – ökonomische, soziale, mentale und ethnische.
Das Hauptproblem – keine Eindeutigkeit in Vorstellungen, Verhalten und Sprache
Die angeblich „moderne“ Partnersuche ist eine Mischung aus Traditionen des 19. Jahrhunderts mit liberalen Vorstellungen des 20. Jahrhunderts und Ideologien des 20. Jahrhunderts. Daraus entsteht ein Bild seltsamer Redundanzen: Wir finden eine Melange aus Sittsamkeit, verhaltener Geilheit, vergeblicher Ansprüche und tatsächlicher Bedürfnisse, veralteter Rollenbilder und übertriebener Selbsteinschätzung vor.
Die Woche habe ich Ihnen etwas über eine Sprache geschrieben, die im „seriösen“ Dating nach wie vor benutzt wird: das „Kaffeetafeldeutsch“ aus Lebenslügen und Nichtigkeiten. Ich rate dringend, diese Phase möglichst schnell abzulegen (wenn sie überhaupt nötig ist) und „Tacheles“ zu reden, ohne glich mit der Tür ins Haus zu fallen – und eine Sprache zu benutzen, die Dating nicht kennt: offen, direkt und dennoch rücksichtsvoll. Vor allem, um die Chancen einer gemeinsamen Zukunft zu umreißen. Und sicher auch das, worauf man aus erotischer Sicht Lust hat – der andere sollte es wissen.
Dominanz ist nichts Böses
Nicht nur in Erotik-Beziehungen, in denen es manchmal offenkundig Thema ist, sollten wir uns über Dominanz Gedanken machen. Denn Dominanz ist eine Naturbegabung, nicht negativ zu bewerten und manchmal durchaus sinnvoll – und zwar in Vanille-Beziehungen. Es gilt nur, mehr darüber zu wissen und dieses Wissen zu nutzen.
Ihr Dating-Erfolgsrezept auf einem Bierdeckel
Wenn Sie gerade einen Partner suchen sollten – Ihr Konzept für den Erfolg passt auf einen Bierdeckel. Ergänzen Sie die drei Sätze, die ich geschrieben habe, noch, um zwei weitere in Ihrer Sprache, die „nach hinten offen“ sind- dann stimmt alles.
Übrigens eignet sich der November (und mindestens die Zeit vor dem Weihnachtsurlaub) für absolut schicke, romantische Verführungen. Und bevor Sie „dicke Backen“ machen: Verführungen sind erotische Spiele mit zwei Beteiligten, in denen der einer zunächst zögert, um sich dann umso intensiver einzulassen.
Übrigens: Wir müssen reden. Über Themen, über Beziehungen, über Lüste und Ängste. Sie können den Dialog mit uns (bitte per E-Mail) jeden Tag beginnen.
(1) Singlebörsen-Vergleich, Pressemitteilung