Mal wieder: Der Kapitalismus ist schuld am Elend der Frauen
Warum sind Frauen bei der Partnersuche benachteiligt? Wenn sie eine kapitalismuskritische Soziologin fragen, ist die Antwort klar: Der Kapitalismus ist schuld, oder aber:
Wenn in allen gesellschaftlichen Bereichen die Bewertung, der Vergleich, der schnelle Austausch und die Sexualisierung gängige Praxis sind, kann das Konzept der Liebe nicht unberührt bleiben.
Nun, das behauptet Frau Eva Illouz seit vielen Jahren – so neu sind ihre Theorien ja nicht.
Die neueste Behauptung: die Emanzipation bevorzugt in Wahrheit die Männer
Neu daran ist vor allem die Behauptung, die Emanzipation bevorzuge im Kapitalismus die Männer, denn diese hätte es leichter, ihren „Wert auf den Märkten stabil zu halten“. Ob es etwas mit schlaffer werdenden Brüsten zu tun hat? Nö, -doch nicht bei einer Soziologin. Denn wir lernen, dass auf „diesen Märkten … Überfluss, Distanzierungen, Machtspiele und schnelle Umschlaggeschwindigkeiten“ herrschen.
Trotz kapitalistischer Männerherrschaft keine Partnerin in Sicht
Da fragen wir uns mal, ob es für einen 25-jährigen Mann, dessen Zukunft noch etwas unterschiedlich bewertet wird, einen „Überfluss an Frauen gibt.“ Die Antwort ist „nein“, denn wenn überhaupt, dann gibt es für erfolgreiche Männer jenseits der 50 ein Überangebot. Distanzierungen erleben Männer eher umgekehrt: Frauen distanzieren sich, wenn Männer nicht in jeder Hinsicht perfekt sind, was leider auf dieser Erde die Regel ist. Machtspiele? Ei, ei … sobald Frauen Macht in Händen halten, nutzen sie diese auch – wie Männer.
Doch was will uns Frau Illouz via Buch und „Tagesspiegel“ sagen?
Mit den Internettechnologien der Gegenwart ist der nächste Sexualpartner – genau wie die Pizza oder die Traumreise – nur einen Klick oder Wisch entfernt … Die Praktiken ständigen Beurteilens und Vergleichens, das Auf- und Abwerten werden zur zweiten Natur.
Darauf gibt es überhaupt keine sachliche Antwort mehr. Es sei denn, dass mit dem Satz die Buchung von Escort-Frauen gemeint ist, was ich nicht vermute.
Die Mär von der sexualisierten Frau wir weiter gesponnen
Was ist eigentlich los mit den Frauen? Oh, sie sind always the beschitten and the gelackmeiert, wie ein alter Joke sagt. Denn Frau Starsoziologin will auch ermittelt haben, dass auch Frauen, die nicht (wie poetisch) auf der Suche nach „Sex und Liebe sind“, müssten sich am „sexualisierten“ und körperbetonten Bild der Frau ausrichten, „zumindest dann, wenn sie Erfolg haben wollen“. Und dann wird noch die Stinkbombe geworfen: Das alles hätte die #MeToo-Debatte ja nach oben gespült.
Ich denke, man sollte mal was nach unten spülen, nämlich die wissenschaftlich verbrämten ideologischen Attacken auf Männer. Die Grundbehauptungen passen immer auf ein Stück Toilettenpapier.
Und wer wirklich bessere Argumente hat, der möge sie in kurzen Worten und aus eigener Sicht niederschreiben.
Die Buchbesprechung, aus der ich zitierte, stammt von der offenbar begeisterten Redakteurin des „Tagesspiegels„, Meike Fessmann.