Gefühle und Partnersuche
Gefühle in der Partnersuche sind unzweifelhaft wichtige Elemente. Das liegt vor allem daran, dass Gefühle Grundlagen haben, die tief in unserer Natur verwurzelt sind. Und wie alles Natürliche, sind sie innerhalb der Evolution entstanden, was nicht heißt, dass die Kultur sie nicht bereits verändert hat. Sicher ist, dass unsere Sexual- und Sozialgefühle zu den wichtigsten überhaupt gehören (übrigens teilen Psychologen, diese Meinung nicht – für sie sind es fünf andere).
Zurück zu den starken Gefühlen, die aus zwei Grundbedürfnissen entstehen: „streben nach Gemeinsamkeit“ und „Streben nach Fortpflanzungsmöglichkeiten.“ Diese beiden Gefühlsbereiche treiben uns in die Arme anderer Menschen, und dann wechseln die Bezeichnung. Je nach Kultur entstehen nun Begriffe wie „Liebe“, „Lüste“, Beziehungen“, „Gemeinsamkeiten erforschen“ oder „Familien gründen“.
Diese Gefühle entstehen übrigens nicht in himmlischen Sphären, sondern werden nach uralten und bewährten Rezepten vom Gehirn verordnet, das allerlei körpereigene Drogen einsetzt, um diese Ziele zu erreichen. Dabei mischt sich das Denken durchaus ein, und was am Ende gesagt oder getan wird, muss weder der Natur noch der Vernunft entspringen. Es kann ein Kompromiss von Denken und Fühlen sein (was meist der Fall sein dürfte), aber auch eine ziellose, ekstatische Wollust oder der Sieg des Verstands, der zu viele Gefahren ausgemacht hat.
Allgemein werden Gefühle überschätzt. Das ist einer der Tricks der Natur: Sie will nicht zu viel Gedöns machen, sondern uns den Kopf vernebeln, damit wir geil und unvernünftig werden.
Die Frage, ob es sinnvoller ist, sich der Lust bedingungslos hinzugeben oder sich möglichst längere Zeit zu verweigern, bis vom Kopf eindeutige „Ja-Signale“ kommen, wird kontrovers diskutiert. Tatsache ist allerdings, dass die Abwägung nur dann Sinn hat, wenn die Absicht besteht, sich dauerhaft zu binden oder eine Familie zu gründen.