Ist es wirklich einfach, den Dauersingle zu entzaubern?
Der Text, den ich heute las, ist ein bisschen plakativ und wirkt wie ein Werbetext. Was aber drinsteht, trifft den Nagel auf den Kopf: Die Gründe für das unfreiwillige Singleleben liegen nicht bei andren, nicht bei den widrigen Umständen und schon gar nicht „im System“, wie viele Feministinnen und Linksextremistinnen behaupten. Ich musste den Text aus den entscheidenden Sätzen etwas kürzen, und das ist die Essenz:
So viele Frauen und Männer suchen die Gründe für ihr unfreiwilliges Singleleben im Außen. … (als Bremsen wirken …) beziehungsverhindernde Glaubenssätze, Altlasten aus vergangenen Erfahrungen, unbewusste Ängste sowie Missverständnisse über das Verlieben und die Liebe.
Die Schwierigkeit, die ich mit solchen Aussagen habe, ist ganz anderer Art: Wieso sollen die Lösungen dieser an sich schwerwiegenden Probleme denn nun „einfach sein“? Das erinnert mich an die US-amerikansiche „Sie-müssen-nur“-Literatur, besonders, wenn ich auf die im Text erwähnte Webseite gehe.
Ist alles einfach zu lösen, was bisher Schwierigkeiten auslöste?
Wenn es so wäre, dass Sie (oder irgendjemand anders) „nur“ dieses oder jenes tun müsste, um Karriere zu machen, Millionärin zu werden oder eben einen Partner (eine Partnerin) abzufischen, warum kam ihm diese Erkenntnis nicht schon früher? Warum steht davon niemals etwas in einem anderen Ratgeber? Und warum können Glaubenssätze, tief verwurzelte Fehlannahmen, einbetonierte Erfahrungen und dergleichen dann plötzlich, wie durch Zauberei, aufgelöst werden?
Ich sage dazu: Yes, you can … Ja, sie können es schaffen. Aber der Weg dorthin erfordert ein generelles Umdenken. Und dieses „Umdenken“, dieser Wandel der Gedanken, Gefühle und Handlungen, hat Auswirkungen auf Ihr ganzes Leben – nicht nur auf die Partnersuche.