Einen Mann über die Prostata verstehen?
Meine Damen, ich werde heute etwas intimer als sonst. Denn dem größeren Teil von Ihnen dürfte nicht klar sein, dass der Mann beim Sex nicht „schwanzgesteuert“ sondern „prostatagesteuert“ ist. Da Frauen gelegentlich denken, Männer hätten sowieso kein Gehirn, lasse ich diesen entschiedenen Lotsen aller sexuellen Vorgänge mal weg. In Wahrheit mischt das Gehirn dabei gehörig mit, indem es dem Körper Botenstoffe verordnet.
Die Sache ist nun so: Nehmen wir an, Sie seien attraktiv, halbwegs bereit, sich seinen Gelüsten zu öffnen und es gäbe auch eine Gelegenheit, die Sache jetzt und hier zu verwirklichen. Was Sie sehen, ist sein verklärter Blick (falls Sie ihn in die Augen schauen) und sein anschwellender Penis (falls Sie ihm auf die Hose gucken). Was sie nicht sehen, ist wesentlich intensiver und interessanter: Seine Prostata bereitet sich darauf vor, eine möglichst effektive Begattung vorzubereiten. Der Prostata ist dabei ganz egal, wo der finale Spermacocktail landet: in der Vagina, im Präservativ oder in der Mundhöhle. Sie erfüllt eine Aufgabe, und die heißt: Hohen Druck aufbauen und möglichst viel von der bereits erwähnten Flüssigkeit unter hohem Druck auszustoßen, und zwar in einem Moment, der willentlich fast unkontrollierbar ist.
Was letztendlich heißt: Ist der Prozess einmal eingeleitet und bis zu einem gewissen Grad fortgeschritten, dann gibt es kaum noch ein zurück. Und aus der Sicht der Biologen würde man auch sagen: natürlich nicht, warum auch?
Die Prostata verstehen heißt männlichen Sex zu verstehen
Wenn Sie die männliche Sexualität nicht über seinen Penis, sondern über seine Prostata verstehen können, wissen sie erheblich mehr darüber, was Sie mit Zärtlichkeiten, Zungenküssen, Dessous und manuellen Reizungen bewirken. Sie erfahren dann, wie weit sie ihn reizen können, ohne dass er gleich das Bedürfnis verspürt, sein Ejakulat zu verspritzen, und Sie wissen ebenso, was sie tun müssen, damit er genau das spontan und ekstatisch tut.
Nun gut – es gibt Frauen, die ein Spiel beherrschen, das man „Edging“ nennt – das heißt den Mann eine lange Zeit so weit zu reizen, bis er „kurz davor“ ist, dann abzubrechen und von Neuem zu beginnen. Das gefällt nicht jedem Mann, und erst recht nicht jeder Frau – aber es zeigt, dass es möglich ist, in erotischen Spielen andere Ziele zu verwirklichen, als sie die Natur geplant hat.
Besonders erfahrene Frauen wissen oftmals, dass sich die Prostata auch manuell reizen lässt – doch das würde meine Themenwahl in der „Liebe Pur“ deutlich überschreiten.
Aus diesem Artikel können Sie aber zweierlei entnehmen: einmal, dass die Entleerung der Prostata für den Mann „gegen Ende“ so gut wie unkontrollierbar ist. Und dann, dass Sie die Möglichkeit hätten, durch „Edging“ (auch „reizen und verweigern“ genannt), die Möglichkeit haben, ihren Liebsten so weit zu beobachten, dass Sie den „Moment ohne Rückkehr“ so zeitig bemerken, dass sie ihn verhindern können. Die Methode eignet sich übrigens nicht zur Schwangerschaftsverhütung, sondern nur als ein „Spiel der Erwachsenen“ um mehr Lust.