Ist manchen Online-Dating Betreibern SCAM scheißegal?
Was braucht man, um eine Online-Dating-Agentur zu eröffnen? Eine Webseite, ein preiswertes Programm und – nun ja – Kunden. Letztere sind schwer zu finden, und da sind die Betreiber froh über jeden, der kommt. Sicherheit? Datenschutz? Schutz gegen SCAMS?
Ein lang gedehntes Jaaaa …, denn man hat ja kaum Möglichkeiten, Daten zu schützen, SCAM einzudämmen und überhaupt … es ist eben schwierig.
So verfügt das Traunsteiner Tagblatt über die Aussage einer Betroffenen, die ich hier zitiere:
Der Betreiber argumentierte gegenüber Silvia B., dass man gar nicht mehr hinterherkäme, falsche Profile zu löschen, da die Betrüger immer einen Schritt voraus seien, bemühe sich aber, gemeldete Fake-Accounts zu prüfen und gegebenenfalls zu löschen. Die schriftliche Anfrage unserer Zeitung, warum dies im Falle von … so lange gedauert habe und was das Portal, das zu den führenden in Deutschland gehört, gegen mögliche Betrüger unternimmt, blieb unbeantwortet.
Diese Aussage, vor allem die des Betreibers, spricht Bände. Und sie wirft einen dunklen Schatten auf den Teil der Branche, dem eigentlich alles scheißegal ist. Das Gute: Es gibt sie noch, die Portale mit Personal und Verantwortlichen. Das Schlechte: Man kann den aalglatten Tricksern unter den Anbietern kaum das Handwerk legen. Sie verschanzen sich hinter Ausreden, schützen sich durch fragwürdige AGBs und stehlen sich im Zweifel aus jeder Verantwortung für ihr Handeln. Und während die Betreiber den feinen Max markieren, sind die Betrugsopfer und die sonst wie Ausgebeuteten und Diffamierten, Gekränkten und Erniedrigten die Angeschmierten.
Selbstverständlich weiß ich, dass der Eigenanteil der Betroffenen oft groß ist – denn die Warnung vor den wohlhabenden, verwitweten und Leuten im fernen Ausland, die Süßholz raspeln und Kohle kassieren, ist wirklich überall zu lesen. Als Opfer suchen sich die Betrüger übrigens mehr und mehr Frauen – sie fallen leichter auf Romantik-Schmus herein als Männer.