Chancen bei der Partnersuche – Emotionen unter Kontrolle halten
Emotionskapital als Zahlungsmittel bei der Partnersuche ist unheimlich wichtig. Die meisten Autoren verschweigen dies, weil sie „niemanden verletzen“ wollen, und weil die Formulierung insbesondere bei Frauen nicht „ankommt“. Doch die Wahrheit lässt sich auf Dauer nicht verbergen.
Welche Risiken tauchen auf? Welchen Gefahren sollten Sie begegnen? Wie steht es um Ihre Chancen?
Die meisten Ratgeber sagen Ihnen dazu:
– Tun Sie etwas, was Sie vorher nicht taten.
– Handeln sie intensiver oder weniger intensiv.
– Ersetzen Sie einen Teil Ihrer Persönlichkeit durch einen anderen.
– Werden Sie selbstbewusster.
Ja, ja, ja … alles schön dahingeschrieben. Schreiben und herumlabern kann man viel, wenn der Tag lang ist. Und schreibende Ratgeber folgen meist ihre eigenen Rat nicht – Rat ist für andere da. Nur – wenngleich alles nicht völlig falsch ist, ist es doch nicht völlig richtig. Es sind „Softweisheiten“.Und „selbstbewusster werden“, an sich sinnvoll, ist ein langer Prozess. Das klappt nicht in ein paar Tagen.
Was Menschen auszeichnet, udn womit sie an den Start gehen
Menschen zeichnen sich dadurch aus (oder auch nicht), dass sie über psychische Stärke, geistige Beweglichkeit, soziale Eigenschaften, Persönlichkeitsstärke und körperliche Kraft verfügen. Zur Letzteren gehört auch die Schönheit.
Das heißt, Sie verfügen über ein gewisses Potenzial, das insgesamt die Risiken aufzeigt – und zugleich die Chancen und Gefahren beinhaltet.
Um die Risiken zu erkennen und Gefahren abzuwehren, aber auch, um die Chancen zu erhöhen, ist es unbedingt wichtig, sich seiner Werte bewusst zu sein. Sie sind mal schwächer, mal stärker auf die Menschheit verteilt, und wichtig ist nicht, was für „Musterpersonen“ zutrifft, sondern was für SIE zutrifft.
Beispiel Ausnahmeschönheit
Um ein einfaches Beispiel zu wählen: Sie sind wirklich schön, haben einen überdurchschnittlich ebenmäßigen Körper, eine ebensolche Haut und die passenden Augen und Haare dazu.
Dann sind die Risiken so verteilt:
– Chancen: Sie sind begehrt, können frei wählen und stehen stets im Mittelpunkt.
– Gefahren: Ein Mann sieht in Ihnen nur die Hülle und den möglichen Zugang zu Ihrem Körper.
Ich wähle dies Beispiel bewusst. Oberflächlichkeiten wie Schönheit, Kraft, Macht oder Reichtum werden schnell „gekauft“ und sie sind leicht verkäuflich. Nur derjenige, der weiß, was er „verkauft“ und warum er gerade dies „kauft“, kennt seine Chancen und die Gefahren, die in solchen „Deals“ liegen.
Die Gefühle und in welcher Währung Sie bezahlen werden
Viel schwerer ist die Sache mit den Gefühlen. Sie werden feststellen: Davon war noch nicht die Rede. Aber für viele, viele Männer und so gut wie alle Frauen sind Gefühle das eigentlich wichtige an Begegnungen. Das gilt auch dann, wenn es sich nicht um amouröse Gefühle handelt.
Doch wenn Sie ein „Date“ haben, dann ist die Sache wirklich aufregend: Sie handeln ja mit Gefühlen. Das heißt, sie wollen Gefühle „ausgeben“, um Gefühle zu bekommen. Was sie dabei einsetzten, nennt man heute gelegentlich „Emotionskapital“. Es existiert hauptsächlich in „echtem Gold“, also in wertvollen, intensiven Gefühlen wie auch in Katzengold, also Gefühlen, die nur vorgespielt werden. Ich nehme an, dass Sie mit „echtem Gold“ handeln, also wahren Gefühlen.
Wie sich Geld von emotionaler Währung unterscheidet
So, und nun wird’s ernst und kniffelig: Sie können nicht mehr ausgeben, als sie haben. Wie bei ihrem Bankkonto, das immer kleiner wird, sobald das Monatsende naht, sind auch die Vorräte an emotionalem Gold irgendwann aufgebraucht. Und im Gegensatz zum Bankkonto ist nicht sicher, ob am Monatsersten tatsächlich neues Kapital darauf liegt. Meistens muss die „emotional“ Währung erst mühsam wieder aufgebaut werden – Gold zu schürfen, ist oft ein langwieriger Prozess. Und manchmal wächst eben auch gar nichts nach.
Also: Versuchen Sie, die emotionale Währung unter Kontrolle zu halten – sie ist wesentlich wertvoller als die Währungen, über die sonst noch verfügen: Euros, Körperkraft, Schönheit, soziale Kraft, Geist oder sexuelle Freizügigkeit. Geben Sie nie mehr aus, als Sie davon haben. Legen Sie sich ein Notfalldepot an, falls ihre emotionale Kraft einmal nahezu ausgelaugt wird. (Damit können Musikstücke, Freundinnen, Speisen oder Tagebücher gemeint sein).
Um die Sache noch runder zu machen (und Sie möglicherweise zu überraschen): Wenn Sie Ihre Emotionen „ausverschenken“, ist dies wesentlich schmerzhafter, als wenn Sie einmal etwas leichtfertig sexuelle Genüsse angeboten haben.
Und damit verabschiede ich mich für heute und lasse Ihnen Zeit zum Nachdenken.
Hinweis: Emotionskapital wird von Sozialwissenschaftlern ungern gebraucht. Sie sehen in dem Wort „Kapital“ eine Paralelle zum „Kapitalismus“ sehen. Das ist Unsinn. Sie verhindern damit nur eine sachliche Diskussion über die Potenziale /Ressourcen) die Menschen zur Verfügung stehen. Zitat: Es gibt Naturkapital, soziales Kapital, sogar Emotionskapital, das auch Rendite bringen muss. Fragt sich: Warum sollte es keine Rendite bringen, wenn die Rendite in Emotionen gezahlt wird?