Na, das war ein Frühlingsanfang – oder doch nicht?
Wer, wie ich, von der Deutschen Bahn gebeutelt wurde und sich eine Stunde lang mit Fake-Meldungen über ankommende Züge beschäftigen musste, kann nicht recht glauben, dass Frühlingsanfang ist. Im Kalender vielleicht – im Hirn aber keinesfalls. Und der Körper? In ihm fließen die Säfte noch nicht so, dass man von einem „Frühlingsfieber“ sprechen kann. Gibt übrigens einen sehr schönen Song dazu. Er ist von Rodgers und Hammerstein und unter Jazzfreunden und Frühlingsliebhabern ein Alltime-Hit. Im Text heißt es immer wieder:
I’d say that I had Spring fever
But I know it isn’t Spring.
Na schön, wir wissen, dass es Frühling ist, obgleich es kein Frühling ist, und die begehrten Frühlingsgefühle sind noch rar. Aber keine Angst: Sie kommen. Und wenn sie kommen, dann meldet sich Mutter Natur zurück und besiegt den ganzen Psycho- und Genderquatsch. Dann ist eine Frau eine Frau, weil sie eine Frau sein möchte und ein Mann ein Mann, weil er ein Mann sein möchte.
Vorbereiten kann frau/man sich natürlich. Ich habe zwar gerade wieder die breit- und tiefsohligen, polyurethan-bewehrten Schnürschuhe hervorgeholt, aber schicke Schuhe zieren im Frühling Frau und Mann. Und wer die modifizierten Turnschuhe, an denen Handel und Industrie Mega-Margen haben und dementsprechend klotzig verdienen, trägt, hat ohnehin einen Riss im Hirn.
Was war da noch? Neues für oben Neues für unten, Neues für drüber, Neues für drunter?
Gut – aber nicht vergessen: Neue Software ins Hirn einbauen. Nicht die Version: „Ich bin die/der Schönste, Beste und Begehrenswerteste, sondern „ich suche ein schönes, verlässliches Glück zu zweit.“
Das wäre doch mal ein Frühling, nicht wahr?