Steinzeitmenschen bevorzugten Blondinen
Ein knackiger, behaarter Höhlenmann, der mit einer Keule bewaffnet seine weibliche Beute (spricht: Partnerin) nach Hause trug, gehört früher mindestens ein Mal pro Woche auf die Witzseite der Tageszeitung. Inzwischen sind die Männer, die mit Keulen nach Partnerinnen fahnden, nicht mehr so populär. Wäre ja auch schlimm. Und außerdem gibT’s ja Online-Dating – da amacht sich die Keule nicht gut.
In den letzten Jahren hat’s ja richtig gefunkelt in der Wissenschaft: Ey, diese Dreckskerle von Homo sapiens hatten Sex mit den Neandertaler-Frauen – so ein Frevel. Und klar: Das dunkelhaarige, wüste Draufgängerpack, das aus Afrika eingewandert ist, stand ohnehin auf Blondinen.
Na schön – warum der knackige Höhlenmann auf dem Bild mit Lendenschurz so stark behaart ist und die Dame nicht, wissen wir nicht. Und die Frage, warum der kühne Recke dem Mammut den Zahn entriss, auch nicht.
Aber es passt möglicherweise immer noch zu der Denkweise, dass die guten und edlen blonden Germanen eben vielleicht doch vom Neandertaler abstammen könnten. Und das passt ein paar hirnlosen Eiferern eigentlich ganz gut ins Konzept.
Ich halte es da mal mit Hanne Wieder (Zitat):
Ein Neandertaler, ein Neandertaler
Gegen den wär’n mir die ander’n Männer schnurz!
Die sind mickrich, die sind schmächtig
Ne, so’n richt’gen Tarzan möcht‘ ich –
Jeden Dienstag wasch‘ ich ihm den Lendenschurz!
Na also – das wäre doch der Beweis, nicht wahr?
Warum denke ich nur die ganze Zeit an die Evolutionspsychologie?
Bild: Titelbild eines italienischen Groschenhefts.