Advent – Zeit, jemanden zum Durchkuscheln zu suchen.
Habe ich vergessen? Zum Beispiel, dass sich das Christentum gerade darauf besinnt … ja, worauf eigentlich? Süßer die Kassen nie klingen … nur ist es eben blöd, wenn man da niemanden zum Beschenken hat. Niemandem, mit dem man eine Flasche Schampus oder Pinot Rouge leeren kann, und niemanden, der bis zum Morgen bleibt, um gekuschelt zu werden.
Und wie jedes Jahr „an Weihnachten“ werden Singles wie Ehepaare, Familien und einsame alte Menschen an etwas denken: Irgendwo im Oberstübchen piepen die Mäuse der Erinnerungen, die niemals von einer Katze gefressen werden. Ob es wirklich „schön“ war oder nicht, irgendwie war’s doch schön, oder? Kerzen, Düfte, Tannengrün.
Wenn das nicht wäre, würden auch die Singles Weihnachten ganz gut überstehen, aber diese Erinnerungen … da war man ein Ehemann, eine Ehefrau, eine Familie, eine gewisse Romantik.
Und was tut man dagegen?
Eine sollten Sie nicht tun: Aus lauter Frust einer dieser Anzeigen folgen, in denen Singles für Weihnachtsfeier gesucht werden. „Weihnachten nicht allein?“ Besser Weihnachten allein oder mit einer Einzelperson, die auch allein ist, als in diesen Frustgruppen herumzusitzen.
Besser wäre natürlich, mal zu schauen, wer denn infrage käme, um mit Ihnen Weihnachten zu verbringen. Adressbuch durchgesehen? Sich erinnert an …? Mancher wird Ihnen sagen, dass er längst in besten Händen ist, mancher wird zu den Eltern fahren (sicher das zweit Schlimmste, was ein Single tun kann) und mancher wird sich’s überlegen. Ja, es gibt auch die Möglichkeit, sich etwas beim „Casual“ Dating zu suchen – doch in diesem Fall würde ich eher dafür plädieren: Ganz normale Singlebörse, Schnellverfahren – einmal vorher treffen, gucken, ob die Sympathie für Weihnachten reicht, und dann einfach einladen. Wenn ich Ihnen etwas sagen darf: Achten Sie nicht auf Altersunterschiede oder Inkompatibilitäten. Es ist nur für ein paar Tage, und die Herzen sind Weihnachten ohnehin offen für die Sinnlichkeit. Kochen Sie was Schönes, sorgen Sie für Schampus, Wein und Likör, Lebkuchen und „Gutsle“ und entzünden Sie Kerzen. Und falls … nur falls … Sie am Tisch und im Bett feststellen sollten, dass er/sie so übel nun doch wieder nicht ist, könnten Sie ja bis Neujahr zusammenbleiben. Und vielleicht das ganze neue Jahr.