Wie die Instanzen der sexuellen Macht uns entmündigen
Ach, wir sind ja so frei. Wir können über unsere Sexualität reden, ja, wir können sie sogar publik machen. Die geschlechtlichen Abweichungen können ausgelebt werden, ohne dass es Ressentiments gibt. Und dann wären da noch die Geständnisse, dies oder jenes zu sein, zu praktizieren oder zu erdulden.
Und doch – wir haben in Wahrheit nicht in der Hand, wie wir leben wollen. Die oft propagierte „Herstellung von Wissen“ in der Sexualität existiert nicht, oder, um es mit einem anderen Autor zu sagen
Die Herstellung von „Wissen“ über die Sexualität gestaltet sich jedoch schwieriger denn je.
Denn seit wir (angeblich) offen über Sexualität reden, haben sich Cliquen gebildet, die still und heimlich die Macht an sich gerissen haben. Da wurde „Sex“ in „Sexualität“ umgewandelt, die sich katalogisieren ließ – jedenfalls aus der Sicht der sogenannten „Wissenschaften“. Überspitz formuliert, heißt da dann:
Ein Heer von Pädagogen, Medizinern, Irrenwärtern und Prognostikern setzt sich in Bewegung. Sie alle fühlen sich dazu aufgefordert, die Menschen von Kindesbeinen an möglichst lückenlos sexuell zu erfassen.
Wer sind die Verursacher der Fehlinformationen?
Wahrscheinlich sind die Mediziner (hier hauptsächlich Gynäkologen und Urologen), Biologen und Ökonomen allerdings am wenigsten an der Gestaltung und Verbreitung von Blödsinn beteiligt. Vielmehr müssen wir unter den Ärzten einige Psychiater nennen, die mit Meinungen und Einstufungen oft schnell bei der Hand sind, und ganz selbstverständlich die Psycho-Branche, die alles Erdenkliche tut, um die Macht über die Definition der Sexualität zu gewinnen. Sie steht nur noch in Konkurrenz zum Feminismus, den Gender-Ideologen und den Heißspornen in den an sich sinnvollen Verbänden der LGBT-Gemeinschaften.
Mag sich auch ein einzelner Berufszweig oder ein Verband, eine Wissenschaft oder eine Ideologie angegriffen fühlen – im Grunde sind es die Machthaber der Wissenschaften, die den Menschen verachten, indem sie ihn von oben herab klassifizieren. Was ist Sinnlichkeit? Was fühlt ein Mensch, der Lust hat? Wie gehen Menschen mit sexueller Begierde um, und wie wehren sie sich dagegen? Und was zum Teufel ist Liebe?
Diese Fragen kann keiner der lachhaften Schwätzer beantworten. Aber darüber wird gelabert und gelabert und noch mal gelabert. Und immer mit dem Anstrich der Wissenschaftlichkeit. Noch einmal ein Zitat:
Die Instanzen – und Institutionen – der Macht erzeugen unzählige neue Gesprächs- und Mitteilungsformen.
Und nicht nur das – sie verfestigen damit ihre Macht und ihren Einfluss auf Staat und Gesellschaft, ohne dass eine ernsthafte Gegenwehr möglich ist.
Sind wir machtlos? Nicht, wenn wir Biologie udn Ökonomie folgen
Sind wir also machtlos, wenn wir von der Selbst-Definition unserer Liebe sprechen? Wenn wir dem Individuum mehr Gewicht geben als den Machthabern der Ideologen und Pseudo-Wissenschaftlern überlassen?
Es scheint so, aber es ist nicht so. Wenn wir mehr auf Naturwissenschaftler und Ökonomen achten würden, und mehr auf die Liebe der Frauen und Männer im Volk als auf die arroganten Medienfratzen. Dann könnte es noch etwas werden mit der individuellen Freiheit, unsere Liebe zu definieren, wie es uns gefällt.
Zitate: Der Standard.
Montags ist Tacheles-Tag: Ohne Umschweife sage ich, was ich denke.Sie dürfen dem etwas entgegenhalten.