Partnersuche: warum alles falsch ist und wie man aussteigen kann
Wann immer, wo immer und wie immer Sie etwas über die Partnersuche lesen, zumal, wenn es aus „berufenen“ Kreisen kommt: Es ist mehr oder weniger Bullshit.
Ich kann dies nicht einmal irgendjemandem anlasten. Es liegt in der Natur der Sache, in der Selbstherrlichkeit von Wissenschaftlern, in den lachhaften Forschungsvorhaben, in fehlendem Weit- und Überblick und in vielem mehr.
Vor allem aber liegt es daran, dass es „die“ Partnersuche oder „die“ Partnerwahl gar nicht gibt. Es gibt nur Ihre und meine.
Sehen Sie – wenn Sie, sagen wir mal, 25 sind, dann sind Sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, im „Mainstream“. Sie wollen das, was die meisten anderen auch wollen. Die Vergangenheit ist Ihnen wurscht, und von der Zukunft erwarten Sie alles. Und dann finden Sie eines Tages einen Menschen und Sie, Ihre Kultur und nicht zuletzt die Natur sorgend dafür, dass sie miteinander ins Bett gehen und sich ewige Treue schwören. Ist ja alles Zukunft, ist alles neu, ist alles aufregend.
Mit 45 wieder auf der Pirsch – in den ausgetretenen Pfaden, aber mit Ansprüchen?
Wenn Sie aber mit 45 wieder auf die Pirsch gehen, dann sind sie bereits geprägt. Ihre Partner(innen) haben Spuren in Ihnen hinterlassen. Das, was Sie vom Leben gerettet oder im Leben erreicht haben, soll gesichert werden. Ihre Flausen, Facetten und Spleens sollen akzeptiert werden. Und die nächste Beziehung? Nehmen wir mal an, Sie wollen eine. Dann soll sie natürlich „optimiert“ werden. Dann soll der Mann für die Frau reif und weise sein, und möglichst über Haus, Garten und eine gute Rente verfügen. Und die Frau soll für den Mann jung und knackig sein, sexuell fantasievoll und trotzdem treu.
Frauen liegen total daneben – Männer aber leider auch
Nun frage ich mich: Wer sind wir, dass wir solche und ähnliche Forderungen ans Leben stellen? Wer sind diese Frauen, die ab 30 wirklich ernsthaft behaupten, Ansprüche an das Leben, die Karriere, den sozialen Status und die Liebe zu stellen?
Und wir Männer? Am liebsten wäre uns, eine Frau zu treffen, die Geilheit und Treue, Schönheit und Klugheit, Selbstlosigkeit und Selbstbewusstsein in sich vereint.
All das im Konvolut geht nicht – es ging nie, und es wird nie gehen. Es ist einfach so, dass diejenigen, die so denken, ihr Leben vergeigen.
„Sollen sie doch ihre Leben vergeigen“, sagen Sie? Ist doch ihre Sache? Ja, das wäre so, wenn sie sich nicht alle ständig beklagen würden, sich auch noch den miesesten Single-Zustand schön reden würden und sich dabei noch im Recht fühlen würden.
Das Leben ist eines der schwersten
In den Mickey-Mouse-Heften stand einmal: „Das Leben ist eins der schwersten.“ Gucken Sie mal, und das ist genau so. Das Leben ist schwer, und wenn wir’s gut machen wollen, dann müssen wir eben alles darein legen, dass es wirklich gut wird. Wir haben nur das eine Leben. Und das heißt: Wir müssen Leben wagen. Wo kein Risiko ist, wo es nicht schmerzhaft werden kann, da ist auch kein Gewinn zu holen. No pain, no gain.
Wir können viel und wir dürfen fast alles. Wir können über uns hinauswachsen – fast ohne Grenzen. Und dann gibt es Leute (vielleicht auch Sie?), die immer wieder dieselben ausgetretenen Pfade noch weiter niedertrampeln wollen?
Es gibt zwei sehr unterschiedliche Lebenswege (und viele anderd natürlich auch): Der eine besteht darin, alles zu akzeptieren und mit den Massen mitzugehen und das für sich einzufordern, worüber gerade alle reden. Und es gibt den Weg, all dies zu bezweifeln und seinen eigenen Weg zu suchen.
Und nun die Frage an Sie: Und wann gehen Sie ihren eigenen Weg?