Partnersuche: Ratschläge aus der mittelbayrischen Provinz
Ach wie schön, wenn man zum Wochenende mal ein Geschichtchen für seine Zeitung schreiben kann. Besonders, wenn sie im mittelbayrischen Regensburg herausgegeben wird: „Dass ein Flirt per E-Mail und Chat auch erfolgreicher ist, als erste Kontakte an der Kneipentheke oder im Sportverein, ist … keineswegs bewiesen“, schreibt die Dame vollmundig und holt zum Beweis mal die 34-jährige Katarina aus Wiesbaden aus der Vorzeigekiste: Hier seht ihr es ja – 30 Dates und immer noch hat es nicht geschnackelt. Bei der lebensnahen Fallschilderung geht´s dann wieder schief: Saudumm, wieder nicht der Traumprinz.
Tja, was macht man da? Auf zum Dorffest, sagt da auch der Gewährsmann, ein gewisser Udo Thiedeke. Der redet dann weiter davon, dass sich da Online ja vor allem die Schüchternen treffen – weil sie da Artenschutz genießen oder so etwas. Na, und das wusste der Herr Soziologe aus Mainz auch noch: „Die Praxis zeigt dann aber, dass viele Angebote gar nicht mehr aktuell sind, dass Probleme, Handicaps und Interessen verschleiert werden und bei persönlichen Treffen dann herbe Enttäuschungen folgen“ – sehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, und dann gibt der Herr Soziologe auch noch einen Tipp: „Wer aktiv sucht, nutzt in der Regel viele Kanäle und macht dann oft die Erfahrung, dass man den wirklich interessanten Partner zufällig findet.“ Na klar. Aschenbrödel wird gerne hören, dass jede Nacht aktiv suchende Prinzen in Regensburg unterwegs sind, um sie aus dem Joch des Alleinseins zu erlösen – und wenn das nicht hilft – vielleicht klappt es beim Dorffest? Nach dem fünften Bier ist jede Frau schön und jeder Mann ein Prinz, oder?
