Sommer und Haut
Im Sommer ist manches anders. Man begegnet einander, man flirtet, und wenn es nicht so schrecklich schwül ist, dann schläft man vielleicht miteinander. Warum auch nicht? Der Sommer zwingt uns zur Leichtigkeit, und wir genießen die kleinen Lüste auf der Zunge, in den Ohren auf der Netzhaut, im Kopf und sicher auch auf der nackten Haut.
Die Haut – sie wird gestreichelt, besänftigt, beschienen, vom Sand sanft massiert, oder von Wellen umspült. Sie wird professionell geknetet und sanft touchiert. Wir lassen fremde, zarte Hände an den Rand der Intimzonen vordringen, und sicher auch darüber hinaus.
Noch ist die Zeit, in der wir die Haut allem aussetzen, was Freude bereitet. Bald aber schon werden wir sie wieder unter unseren Zwiebelhäuten verstecken, werden Hülle um Hülle anlegen, um uns zu wärmen und sie anschließend fallen lassen, um einander zu spüren. Und dann – ja dann tauchen auch die Wünsche wieder auf, die Haut intensiver zu spüren.
Vorläufig aber ist sie ja einfach da, die Haut – und sie lädt dazu ein, vom Wind, vom Sand und vom Wasser berührt zu werden – und natürlich auch von einer fremden Hand.