Der Partner fürs Leben – und fast frei von Wünschen?
PARSHIP hat aufgrund einer Umfrage unter Mitgliedern zwei Thesen aufgestellt, die ich kurz beleuchten will:
These 1: Deutsche Singles suchen einen Partner „fürs Leben“.
Die Aussage ist leider nicht korrekt. Befragt wurden nämlich nur Mitglieder des Dating-Portals. Es muss also heißen: PARSHIP-Mitglieder suchen … und das ist sehr wahrscheinlich, denn die Suche nach Affären ist anderwärts erfolgreicher.
Demnach sucht die Mehrheit der befragten 18- bis 69-jährigen PARSHIP-Miglieder aus Deutschland Partner, mit dem sie „den Rest ihres Lebens verbringen können“, nämlich 68 Prozent. Dabei sind Frauen und Männer mit nahezu identischen Prozentzahlen vertreten. Das spricht eindeutig für PARSHIP, wenn Sie selbst auch sicher sind, eine feste und dauerhafte Beziehungen eingehen zu wollen.
These 2: Nur wenige Singles haben hohe Ansprüche.
In der Tat scheint die PARSHIP-Studie zu bestätigen, dass PARSHIP-Mitglieder keine besonders hohen Erwartungen an ihre Partner(innen) haben. Das verneint PARSHIP in einer Pressemitteilung. Die Frage, die wieder an PARSHIP-Mitglieder gerichtet, lautete:
Denken Sie einmal an die Ansprüche, die Sie als Partnersuchende/r haben. Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten auf Sie zu?
Angeblich votierten dabei 59 Prozent der Befragten so:
Ich begegne einem potenziellen Partner grundsätzlich mit Offenheit. Es gibt nur wenige Beziehungsgrundsätze, bei denen ich nicht kompromissbereit bin.
Ein wenig differenzierter wir die Sache allerdings, wenn wir uns ansehen, wie Frauen votierten, die andre Antworten wählten. Denn nur 10 Prozent der befragten Frauen erwiesen sich tatsächlich als „offen“ und „unvoreingenommen“, wohingegen immerhin ein sattes Viertel für die Aussage votierte, „keine Abstriche“ an den eigenen Vorstellungen zu machen.
Fragt sich natürlich: Wieso warb PARSHIP dann mit Schauspielern, denen „Natürlich habe ich Ansprüche“ in den Mund gelegt wurde?
Außerdem ist der Anteil der Frauen, die festgefahrene Vorstellungen haben, mit 25 Prozent ja nicht gerade niedrig. Zwar ist es mathematisch nur jede vierte Frau, die so denkt, aber dennoch besteht (je nach Suchverhalten des Mannes) ein erhebliches Risiko, auf eine Frau zu treffen, die eben doch „Ansprüche“ vor sich herträgt.
Zudem bezweifle ich, dass insbesondere Frauen ihren Partner grundsätzlich mit „Offenheit“ begegnen, wenn sie doch eine „feste Beziehung“ im Kopf habe. Logisch ist das nicht, denn die Suche nach dem „festen Partner“ ist ja nicht ergebnisoffen, sonder von vornherein mit Vorstellungen gespickt, auch durchaus realistischen. Und warum heißt es in der vorgegeben Antwort „Beziehungsgrundsätze“? Geht es bei den Wünschen (oder Ansprüchen) an den Partner etwa nur um „Beziehungsgrundlagen“?
Ganz schlüssig erscheint mir nicht, was uns PARSHIP da sagen will. Und übrigens: Es ist nicht falsch, Vorstellungen und Wünsche zu haben. Falsch ist, sie vehement durchsetzten zu wollen. Und gefährlich ist, andere dafür verantwortlich zu machen, falls dies nicht möglich ist.
Hinweis: Dieser Artikel wurde unter Verwendung von Pressematerial erstellt, dass uns PARSHIP zur Verfügung stellte.