Jammer, jammer: Frauen sind niemals schuld an ihrem Elend
Bevor ich einen weiteren Satz schreibe: nein, manche Frauen stehen zu sich selbst und ihrer Persönlichkeit. Und wenn es mal hapert, dann sorgen die angeborenen und erlernten Selbstheilungskräfte dafür, dass sich die Psyche wieder entrenkt.
Ja, ja: Wir Männer und da muss ich einfach mal zitieren, sind gewissenlose Schweine. Oder jedenfalls die Sorte von Männern, die Schweine sind, weil sie keine „Gewissensbisse“ haben. Oder gleich so: (Zitat)
(Männer, die …) sich keine Gedanken über die Tragweite ihres egoistischen Verhaltens machen, uns ohne Gewissens¬bisse nach Strich und Faden belügen und betrügen und uns am Ende – egal wie umwerfend sie uns eigentlich finden – voller Seelenruhe und Stolz einfach abschießen und gleichzeitig zu sich selbst sagen: „Jetzt muss ich erstmal mein Leben leben.“ Auf unsere Gefühle, geschissen. Auf unsere Seele, geschissen. Auf unsere Zukunft, geschissen.
Keine Frau käme auf die Idee, beschissene Erwartungen, eine beschissene Selbstkenntnis, beschissene Gefühle und eine (soll ich noch mal „beschissen“ schreiben?) nun ja, verkorkste Psyche haben. Oder sagen wir mal: eine durch und durch fehlerhafte Wahrnehmung ihrer selbst und ihrer Möglichkeiten.
Nun gut. Es gibt Männer, die aus dem Rahmen fallen – positiv wie negativ. Also Männer, die sich so durchvögeln und solche, die unbedingt bald heiraten wollen. Die meisten Männer allerdings sind ganz normale Männer, die ganz normale Frauen suchen und ganz normale Beziehungen mit ihnen eingehen wollen.
Und die meisten Frauen? Es heißt, alle, die auf der Suche sind, hätten schon mal einen von diesen „Schweinemännern“ getroffen. Dazu wäre nur eines zu sagen: Bei einer betont sehnsüchtigen Suche ist es eigentlich ganz normal, auf Personen zu treffen (nicht ausschließlich auf Männer), die sich mal „ausvögeln“ wollen. Da gibt’s immer zwei Möglichkeiten: Entweder den Moment zu genießen und das Spiel mitzuspielen, oder sich darüber Illusionen zu machen, diese Person dennoch in eine Beziehungsfalle zu locken. Abgesehen von der vernünftigsten Lösung: Zeitig „nein danke“ zu sagen.
Sehen Sie – und dies halte ich für eine dreiste Behauptung:
So verwandeln Männer ursprünglich selbst¬bewusste und selbstständige Traumfrauen in jammernde, unsichere Wesen, über die sie sich hinterher beschweren.
Das ist nicht nur dreist, sondern ausgesprochen hinterhältig: Wer sich beschwert, ist also durch Männer jetzt ein jammerndes, unsicheres Wesen geworden? Kann es nicht eher so gewesen sein, dass sich diese „Traumfrau“ über ihr Selbstbewusstsein täuschte? Und wenn sie sich täuschte, warum ist sie dann enttäuscht und arbeitet nicht daran, wie diese Enttäuschung zustand kam?
Na schön. Wenn eine Frau ihr Schicksal für besiegelt hält, weil sie vom Schweinemann-Virus infiziert wurde, dann soll sie das. Allerdings merke ich an: Sie hätte daran etwas ändern können.
Alle Zitate: Beziehungsweise.