Warum die Beratung von Partnersuchenden nicht funktioniert
Dating-Berater, Single-Berater, Aufreiß-Künstler (PUA) oder Flirt-Berater hat sich schon mancher genannt, der auf den Online-Dating-Zug aufspringen wollte. Doch die meisten, die sich seriös mit dem Thema beschäftigten, sind längst wieder abgesprungen – es lohnt sich einfach nicht.
Inzwischen ist der Markt ohnehin übersättigt mit echten und vermeintlichen Experten für Online-Dating, die zumeist glauben, als Beziehungsexperte zu fungieren. Dies ist zumindest zweifelhaft, denn im Online-Dating gelten nicht die Regeln, die für Beziehungsprobleme angewendet werden, sondern diejenigen, die für Bewerber gelten.
Doch das eigentliche Problem ist, dass es kaum Kunden (Klienten) für solche Dienste gibt, denn jeder Mensch glaubt, ausreichend kompetent zu sein, um selbst seinen Partner zu finden. Selbst Personen, die sehr gebildet sind und sich mehrerer Male in Sackgassen verrannt haben, sind so gut wie „Beratungsresistent“. Da zeigt sich unter anderem in den zahllosen Artikeln darüber, dass man eben „nicht zu anspruchsvoll“ sei, weil man „durchaus berechtigte Ansprüche habe.“
Mit anderen Worten: Es gibt eine objektive Notwendigkeit für Singles, sich mit der eigenen Person stärker auseinanderzusetzen, aber es gibt eine ebenso große Blockade, sich dessen bewusst zu werden.
Bis vor Kurzem meinte man, es fehle an Vermittlern zwischen Singles und Dating-Experten, die bei Problemen helfen können, doch es scheint so, als ob dies ein Trugschluss wäre. Die Experten wären vorhanden, aber die Nachfrage fehlt. Oder um es mit einem Abschiedssatz eines solchen Vermittlers zu sagen: „Wir haben festgestellt, dass (wir) nicht das fehlende, mächtige Stück des Puzzles sind, das wir zu sein glaubten.“
Dies Einschätzung stimmt leider mit den Erfahrungen der meisten Berater überein.