Den Idealpartner im Blick- ist die Suche danach sinnvoll?
Die Wissenschaft hat angeblich festgestellt, dass Menschen, die ihre Idealpartner online beschreiben können, diese nicht zwangsläufig auch auswählen, wenn sie im Netz suchen.
Das Phänomen ist nicht unbedingt neu – und es betrifft vor allem die Art, in der Männer suchen. Der Grund ist einfach: Würde ein Mann nur Frauen suchen, die seinem Idealbild entsprechen, so würden seine Chancen gegen null gehen, sobald er eine „umfassende Wunschliste“ veröffentlicht und sich daran hält. Das lässt sich leicht beweisen: die Antwortquote, egal, in welchem, System schwankt normalerweise zwischen 10:1 und 100:1. Hat ein Mann im Alter von unter 50 zu präzise Wünsche, und schreibt er tatsächlich nur die Frauen an, die diesen speziellen Wünschen entsprechen, so hat er deutlich weniger Auswahl, aber im Prinzip keine größeren Chancen. Er muss also lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um ein Date zu bekommen – wenn es überhaupt gelingt.
Bei Frauen ist es etwa anders: Sie werden ja reichlich angeschrieben, suchen aber nicht in demselben Maße selbst. Das zeigt sich sogar bei den Methoden der Apps, bei denen ein „Anschreiben“ ja nicht nötig ist. Ich kann es nicht beweisen, vermute aber, dass bei der „Bildchensuche“ ohnehin die markanten männlichen Typen ausgesucht werden, die dann ebenso selten dem „Idealbild“ entsprechen.
Übrigens beweist die Studie der Queensland University of Technology (QUT) auch, dass der Markt das Verhalten bestimmt: Männer über 60 folgen ihren Wunschlisten durchaus, weil sie wissen: Da draußen am Markt ist Potenzial, und sie können daher auswählen. Und dies werte ich als neuen Beweis, dass der Markt entscheidend dazu beiträgt, wann und wie Partnersuchende ihre Vorstellungen durchsetzen können.