Warum der Partnermarkt Frauen mit Ansprüchen ausbremst
Sie sind die lästigsten weiblichen Gestalten des Internet-Datings: Frauen mit Ansprüchen. Nase hoch, zickig, aber kaum mit Eigenschaften ausgestattet, die von Männern „gekauft“ werden, ziehen sie frustriert und frustrierend von Date zu Date. Ihr Fazit nach einiger Zeit: Die Männer taugen sowieso nichts. Am Ende sagen sie dann, dass sie als Singles ausgesprochen zufrieden seien, weil die Männer ohnehin alle nichts taugen würden.
Nun, „alternative Wahrheiten“ werden ja gerade von höchster Stelle verbreitet, und so darf man sich nicht wundern, wenn auch diese Frauen ihren Status schönreden. Männer für eine Nacht gibt’s oft gratis, und notfalls kann frau sie kaufen – da werden sogar „Ansprüche“ berücksichtigt. Wozu dann noch einen Partner suchen, wenn das Leben doch so erfüllt ist?
Nun gut, die Trauben, die man nicht pflücken konnte, sind sauer. Wissen wir längst.
Doch nun zeigt sich: Da könnte sich etwas ändern. Denn bei einer neuen Studie wurde deutlich, dass ältere Frauen weniger häufig mit Ansprüchen um sich werfen. Insbesondere auf die neue heiligen Kuh, den Bildungsgrad, könnten manche Frauen mit zunehmendem Alter verzichten.
Dabei wird allerdings auch etwas anderes deutlich:
1. Sobald am Markt ein Überangebot bei schwacher Nachfrage existiert, jauchzen die Käufer und die Verkäufer müssen ihren Preis senken.
2. Die Frauen, die mit „Ansprüchen“ an den Markt gehen, schätzen ihn in der Regel von Grund auf falsch ein. Das fällt beim Online-Dating zunächst nicht auf, weil das Angebot riesig zu sein scheint und die Nachfrage ebenfalls groß ist.
3. Normalerweise passt das Angebot aber nicht zur Nachfrage, solange die Ansprüche an die Qualität zu hoch sind. Qualität ist nicht beliebig verfügbar, also entstehen Engpässe.
4. Die Folge ist, dass diejenigen, die mit Ansprüchen an den Markt gehen, geringeren Chancen haben als jene, die mit geringeren Ansprüchen einsteigen.
5. Soweit es Frauen betrifft: ab gegen 40 treffen höchste Ansprüche auf einen leer gefegten Markt. Die Folge ist, dass es kaum noch Angebote gibt.
6. Bei jungen Männern ist es anders: Sie wissen, dass sie am überfüllten Markt kämpfen müssen, um sich durchzusetzen. Also sorgen sie dafür, dass sie auffallen, stecken aber in ihren Wünschen zurück.
7. Sobald Männer die 45 überschreiten und ihr Status gefestigt ist, werden sie automatisch begehrter, weil die Nachfrage nach ihnen recht groß ist. Das setzt sich noch einige Jahre fort, weil das Angebot immer geringer und die Nachfrage immer größer wird.
Auch andere Gruppen scheinen nicht mehr so auf die „üblichen Standards“ in der Übereinstimmung zu schauen. Denn wo etwas „Übereinstimmen“ muss, wissen vor allem Menschen, die sich selbst genau kennen oder deren Erfahrungen mit den Jahren geschärft wurden. Und klar ist auch: Wenn die Zeit der „potenziellen Elternschaft“ einmal vorüber ist, oder wenn die Zeit, die einem voraussichtlich noch verbleibt, kürzer ist als die Zeit, die man bereits gelebt hat, dann sind „Ansprüche“ kein Argument mehr. Stattdessen wünscht man sich „schöne Zeiten miteinander“ – und die gibt es auch bei etwas unterschiedlichen Bildungsständen.
Hinweis: Über die Studie lesen Sie mehr bei qut oder supermed.
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