Der sexuelle Bewusstseinswandel ist feminin
Man mag uns Männern ja vorwerfen, wir hätten uns über die letzten Jahrtausende, Jahrhunderte oder vielleicht nur Jahrzehnte nicht verändert.
Fragt sich, welchen Maßstab man dabei anlegt. Nehmen wir zunächst an, es gäbe einen Maßstab, den heutige Frauen verwenden. Er lautet, recht grob gesprochen: „Frauen haben sich seit Jahrzehnten rapide verändert, während Männer in ihrer Entwicklung weitgehend stehen geblieben sind.“
Na schön. Nun sollten wir aber mal vom Allgemeinen ins Spezielle übergehen, und dann wäre die Frage: OK, und worin habt ihr Frauen euch so verändert? Ich wette, dass jetzt all diese sozial positiven Entwicklungen genannt werden: Bessere Ausbildung, sinnvollere Berufswahl, sicheres Einkommen, besseres Ansehen, wenn frau Single ist. Kurz: ein eigenes, freies, sinnreiches Leben in einer offenen Gesellschaftsordnung.
Die weibliche Sexualität hat sich beweisbar gewandelt
Verstanden. Da haben Sie allerdings etwas ausgeklammert, meine Damen, und es ist nicht die Emanzipation. Es ist … die Geilheit. Die innere Öffnung für die sexuelle Lust, die offen zur Schau getragene Sexualität. Ich muss das nicht beweisen. Es ist absolut verbürgt, dass man Sie, meine Damen, noch vor etwa mehr als 100 Jahren als „psychisch krank“ bezeichnet hätte, wenn sie als unverheiratete Frau auch nur den Anschein der Lust erweckt hätten.
Das alles können Sie in den Originalquellen nachlesen, oder auch gebündelt n dieser Internetquelle. Man teilte die Frauen deutlich in „Anständige“ (wohlerzogene) Frauen und solche mit „leichtem Lebenswandel“, wobei man –wie üblich – besonders scharf auf die Frauen sah, die sich für geldliche oder geldwerte Zuwendungen feilboten.
Bis in die 1950er Jahre hinein hielt sich die Meinung, Frauen hätten, wenn überhaupt, nur ein schwaches sexuelles Bedürfnis, und ledige Frauen zunächst einmal so gut wie gar nicht. Man raunte einander zu, dass Frauen erst „erweckt“ werden müssten, was am besten durch penetrativen Geschlechtsverkehr geschehen sollte – aber bitte frühstens nach der Verlobung. Denn, so wollte man wissen, würde eine Frau zu früh „erweckt“, so würde sie bald „auf die abschüssige Bahn“ kommen. Heißt: Sie hatte zu viele Liebhaber, denen sie den Genuss schenkte, weil sie selber dabei auch Genuss empfand.
Hase und Igel: Warum sollten sich Männer wandeln, wenn sie schon da sind?
Männer haben sich kaum gewandelt. Sie suchen immer noch in erster Linie den reinen Genuss, den sie am liebsten aus dem Betreten sinnlich-feuchter Höhlen gewinnen. Sicher gibt es inzwischen ein paar männliche Exemplare, die sich auch auf den Dschungel der „Feuchtgebiete“ verstehen, doch sie sind nach wie vor rar. Und weil das alles so ist, werden Männer als Nachfahren nackter Affen angesehen, die mit dem Penis denken. Sicher ist das überspitzt, aber so denken viele Frauen nun einmal.
Das Schamkorsett wird beliebig angezogen und abgelegt
Und Frauen? Sie haben den Genuss schon früh erprobt, ohne die bürgerlichen Zwänge, die sie zuvor daran gehindert hatten. Sie haben Freude daran gefunden, diese Lust umzusetzen und einzufordern. Und sie haben … oh, nach wie vor eine Grenze, die sie dabei nicht überschreiten. Das Schamkorsett wird dabei gern öffentlich getragen, aber auch spielerisch, um Männer zu reizen. Das alles ist sehr hübsch, und eine Frau Frau beim Flirten oder herausforderndem Kokettieren zu beobachten, ist wirklich interessant.
So, und nun? Was ist da da mit den Veränderungsvorschlägen? Männer sind nicht zurückgeblieben, sondern sie stehen zu ihrem sexuellen Verlangen. Frauen stehen oftmals nicht dazu jedenfalls nicht öffentlich.
Nein, ich beklage dies nicht. Ich sage nur: Männer müssen sich nicht ändern, weil Frauen dies einfordern. Falls sich Männer entschließen sollten, sich zu verändern, werden Sie es schon merken, meine Damen. Viel Hoffnung kann ich Ihnen dabei nicht machen. Oder sollte ich besser sagen: Nein, sie müssen nicht fürchten, dass Männer sich erheblich verändern?
Tacheles. Meisten Montags, aber diesmal Mittwoch. Das verlangt nach Widerspruch, nicht wahr? Ich bin gespannt.