Raubt Pornografie den Männern die Lust?
Naomi Wolf schreibt in NyMetro, dass die Verbreitung von Pornografie, insbesondere durch das Internet, den Männern die Lust am Sex genommen hätte – was zutreffen mag. Doch wer weiter liest, entdeckt auch dies: Früher hatten es Frauen einfacher: Es reichte, willigt und nackt zu sein, um einen Mann anzutörnen.
Heute indessen, so meint die Autorin, müssten Frauen makellose Körper haben – wie die Pornostars beider Internet-Konkurrenz: Eine Vagina anzubieten sei nicht mehr genug – denn wegen der pornografischen Filme wollten Männer heute alle Körperöffnungen, über die eine Frau verfüge.
Nun gut – offenbar glaubt Frau Wolf wirklich, dass Frauen sich früher nur ausziehen mussten und vaginalen Sex offerieren – doch damit trifft sie genau den Punkt, über den sich nachzudenken lohnt. War es nicht schon immer so, dass es gar nicht der nackte Körper war, sondern die erotische Ausstrahlung einer angezogenen Frau? Wollten wir Männer sie nicht schon immer in möglichst schönen Dessous sehen – und waren die Genießer wirklich jemals froh, wenn ihnen irgendwie eine Vagina offeriert wurde? Ging so etwas nicht nur dann, wenn das Angebot schmal und der sexuelle Druck groß war?
Mag sein, dass Männer wirklich ein wenig leckerer geworden sind, was den Sex betrifft. Aber Frauen sollten sich über eines klar sein: Überzogene Ansprüche an Männer zu stellen und in der Liebe Omas Strickmuster zu verwenden, passt nicht zusammen. Männer wollen lustvolle Verführerinnen – und keine Frauen, die glauben, sich nackt zu zeigen, wäre schon genug.