Partnersuche bald mit Smart-Protokoll über den Toilettenbesuch?
Das Karussell im Hirn der Datenfreaks dreht sich so schnell, dass selbst gestandene DDR-Stasioffiziere sich wundern würden. Woran die Welt der Datenkraken denkt und wie sie das Heil der totalen Harmonie über die Menschheit bringen wollen, das soll angebliche eine neue Studie aussagen, die das Datingverhalten der Zukunft betrifft.
Wie oft onanieren Sie eigentlich oder wann und wie benutzen Sie Onanierhilfen? Was, das ist privat? Sie Schelm(in) – das sind Daten, die aus Ihrer „Smart Rundumüberwachung“ kommen. Klar, nur wenn ihr Schlafzimmer so eingerichtet ist. Oder vielleicht, falls ihr Pyjama einen „smarten“ Feuchtigkeitssensor hat. Und das ist gut so, denn schließlich will ihr Partner „tertiär“ ja auch über ihre Schlafmuster informiert werden.
Und – ach ja. Sie werden (als Mann) nie mehr über das Körpergewicht, das Aussehen, die Größe und Form der Brüste und was dergleichen mehr ist, belogen. Denn der morgendliche Blick in den Smartspiegel weiß, wie Sie aussehen, und damit – klar doch – auch die ganze Welt.
Ach, das alles war Ihnen noch nicht genug? Sie wollen noch mehr Daten teilen? Dann lassen Sie sich doch bitte auch noch beim Pissen und Sch…en beobachten. Ich zitiere:
Ein Smart-WC wäre möglicherweise der beste Indikator für die Gesundheit, wenn es Daten übertragen würde, die ihre Ernährung, ihr Diätverhalten und die verschiedenartigsten medizinischen Zustände beträfen.
Ach ja – und weil das alles natürlich ein bisschen so klingt, als seien sie nichts mehr als eine Stute, die demnächst von einem geeigneten Hengst zwecks bester Nachzucht besprungen werden soll, haben die Forscher noch einen Triller dran gehängt. Es gäbe nämlich „primäre“ und „sekundäre“ Quellen für ihr persönliches Verhalten. Und die wären natürlich am Wichtigsten. Und was sind diese tollen Primärquellen?
Och, Musikgeschmack? Ganz olle Kamelle und so relevant wie ein ausgelutschtes Kaugummi, steht aber trotzdem auf Rang eins. Dann Einkäufe – vom Kondom bis zum Lesestoff. Die stehen dann auf Rang zwei. Und – klar, welche Fotos Sie machen. Steht auf Rang drei.
Na ja – es geht schließlich ums Gesamtbild, oder? Und wer würde da noch behaupten, dass Tschaikowsky, Brüste und Urin keine gemeinsame Bedeutung hätten?