Jüngerer Mann – ältere Frau – und der Preis der Liebe?
„Promi-Frauen gehen voran – ganz normale Frauen folgen.“, so schreibt die WELT und meint damit in diesem Fall, dass relativ vermögende Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, sich manchmal jüngere Männer nehmen.
Sie tun dies, weil sie wirtschaftlich unabhängig sind und sich leisten können, sich mit dem jüngeren Lover zu schmücken. Das kennen wir im Prinzip auch von Promi-Männern, die sich nicht nur „Sugar Babys“ halten, sondern diese gelegentlich auch heiraten.
Je älter ein Mensch ist (und nicht etwa: eine Frau), umso mehr begehrt er jüngere Sexualpartner – das ist nicht neu. Bisher ist dieser Umstand – bei Männern – freilich von Frauen allgemein, insbesondere jedoch von Feministinnen, mit Hass und Abscheu beschmutzt worden.
Die Moralinfassade der Frauen bröckelt
Doch die neue frauenorientierte Moral zeigt, wie brüchig die Moralinfassade ist: Sobald etwas möglich ist, wird es auch gemacht, und der jüngere Lover wird nun einmal möglich, wenn frau ihn sich leisten kann. Oder sie einerseits sexuell begierig und andererseits erotisch hinreichend faszinierend ist.
Die WELT beruft sich auf eine PLAYBOY-Umfrage. Dabei gaben allerdings deutlich weniger als als 12 Prozent der Frauen zwischen 31 und 60 an, ihr „Idealer Sexualpartner“ solle jünger sein als sie selbst. (Man beachte das Wort: „Sexualpartner“).
Wenige Zeilen später schreibt die WELT jedoch:
Der Grund für die Sehnsucht nach einem jungen Mann liegt weniger in der direkten Qualität als Sexpartner. Für Frauen steht der Humor jüngerer Männer an erster Stelle.
Sugar Babys sind nach der Umfrage nicht wohlfeil, denn so die WELT,
„keine einzige der befragten Frauen unter 30 … (will) … einen Mann über 60 daten und nur magere 0,5 Prozent einen Mann über 46 …“.
Was bedeuten diese Zahlen nun für die Partner-Märkte und für das Online-Dating?
Zunächst: Frauen bis etwa 30 haben und hatten schon immer die freie Auswahl unter den Männern – sie müssen sich also nicht am Alter des Partners orientieren. Wenn sie es dennoch tun, dann wegen der besseren Lebensqualität, die ein etwa gleichaltriger Mann verspricht. Der „deutlich ältere Mann“ wird immer nur dann interessant, wenn er ganz erheblich bessere wirtschaftliche Grundlagen bietet und die junge Frau sich genau darauf konzentriert. Da hier eine Grenze zur Prostitution berührt wird, ist klar, dass sich in Umfragen wenige Frauen für diese Option entscheiden.
Frauen ab etwa 45 haben am Partnermarkt erheblich schlechtere Chancen. Wenn Sie irgendeine Art von Partnerschaft – sei sie sexuell motiviert oder auf Zweisamkeit angelegt –müssen sie Kompromisse eingehen, und einer der erträglichsten Kompromisse ist dabei, im Lebensalter des Partners nach unten zu gehen. Soweit es sich um Lover handelt, spielen Zukunftsüberlegungen kleine Rolle – und auch das ist ja nicht gerade neu.
Der Markt für Männer ist nach den meisten Umfragen und Aussagen von Fachleuten – am besten im Alter gegen 50 Lebensjahre, vor allem dann, wenn seitens der Frauen eine feste Bindung angestrebt wird. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich zwar „Männer aller Altersklassen“ eine jüngere Frau wünschen (47 Prozent), dass aber die Männer dieses Ziel nicht oft erreichen. Wer eine deutlich jüngere Frau (20 Jahre und mehr) sucht, muss entweder ausgesprochen vermögend udn attraktiv sein – oder die Frau in der einen oder anderen Art bezahlen.
Die Ökonomie der „altersschrägen“ Beziehungen – wer bezahlt in was?
Nachdem die Fragen des Marktes geklärt wären, bleiben allerdings einige Fragen offen, die gerne verschwiegen werden: die ökonomischen Bedingungen. Denn diese Frage ergeben sich für „Normalbürger“ (Im Gegensatz zu Promis):
1. Welchen Preis, sei er emotional oder sozial, zahlt der jüngere Partner?
2. Welchen Preis, sei es in Aufwand, in Sachwerten oder in Geld, zahlt der ältere Partner?
3. Oder mit anderen Worten: Worin liegen Gewinn und Verlust in der Beziehung, und wie wird er ausgeglichen?
Sicher – es mag eine Umkehrung der Fragen geben. Und jemand wird nun flüstern: „ja, aber die Liebe.“ Doch die Liebe deckt nicht alles ab, vor allem nicht den Wunsch nach jungen, schönen und allzeit bereiten Sexualpartnern.
Was meinen Sie?