Abschied von der Wahrheit über Lust und Sex?
Wer über erotische Themen schreibt, die außerhalb der „gesellschaftlichen Norm“ sind (heißt de fakto: Nicht spießbürgerlich genug) wird schnell Opfer öffentlicher Kritik.
Sollte ich darüber nachdenken?
Falls Sie das meinen: Ich denke ständig darüber nach. Über Ihre Grenzen und über meine. Über das, was man schreiben darf und sollte.
So höflich ich auch zu sein versuche, und so zurückhaltend, wie es meiner Natur entspricht, gehört es doch zur Wahrheit, Menschen gelegentlich zu verletzen. Ein verdammt schlechtes Buch muss ein verdammt schlechtes Buch genannt werden dürfen, und Journalistinnen, die Hass gegen Männer im Namen der Frauen säen, müssen angesprochen werden.
Die Wahrheit ist – das wissen Sie sicherlich, wenn sie schon einmal die ungeschminkte Wahrheit über sich selbst oder andere sagen mussten – nicht süß und sahnig. Und weil ich viel über die Liebe schreibe: sie duftet nicht nur sanft nach Vanille und Aprikosen, sondern eben auch nach Sperma und Scheidenflüssigkeit. Sich ihr hinzugeben, ist immer und überall ein Abenteuer, und es birgt Lust und Gefahren. Deshalb ist es so dumm und falsch, wenn mir Leute sagen, sie „suchten nur eine feste Partnerschaft“. Wie? Und sonst gar nichts? Mir gehen die Veröffentlichungen auf den Keks, die so tun, als sei „Partnersuche“ so etwas wie „Gottsuche“. So viele Fehleinschätzung einerseits und bewussten Lügen andererseits, ertrage ich nicht.
Solange ich mich morgens im Spiegel ansehen kann, schreibe ich Ihnen, was ich für richtig halte. Und sage manches, was Sie empört. Fragen Sie sich doch einfach, warum es Sie empört. Und wenn Sie eine Antwort haben, dann sagen Sie mir, welche Antwort Sie für sich gefundene haben.
Dieser Artikel erscheint auf allen Webseiten, für die ich schreibe. Dieser Beitrag ist auf die Liebe Pur zugeschnitten.