Beratung bei der Partnersuche? Warum es (nicht) funktioniert
Seien wir ehrlich: Niemand lässt sich gerne bei Fragen zur Partnersuche beraten. Schon gar nicht von einem Fremden. Das mag seinen Grund darin haben, dass sich die Partnersuchenden sagen: „Der kennt mich doch gar nicht – wie soll er mich da beraten?“ Das ist zwar Unsinn, denn Beratung setzt nicht voraus, dass man jemanden kennt, sondern ist ausschließlich von den richtigen Fragen abhängig. Je, ich gehe so weit, zu sagen: Es ist hinderlich, jemanden schon vorher zu kennen, den man neutral beraten will. Natürlich glauben viele Frauen, sie könnten ihre Freundinnen beraten, weil sie diese „gut kennen“. Allerdings nur von einer Seite. Sie kämen oft gar nicht auf die Idee, dass Freundinnen auch andere Seiten haben.
Lösungen dauern meist lange – doch wer will schon warten?
Der Weg zur Beratung führt Sie immer auf ein unwegsames Terrain. In Wahrheit können Sie Ihre Widerhaken und Misstöne nur durch langfristige Prozesse loswerden: Problemanalysen sind da das Mindeste. Die Analyse eines Problems mit den Methoden der SOLL-IST-Analyse ist eine Basis, die wie alle anderen Methoden auch, zu veränderte Verhaltensweisen führen können. Kommunikationsseminare und Seminare zur Stärkung des Selbstbewusstseins können einen ähnlichen, erhellenden Effekt haben. Ohne ein eigenes Training im Alltag haben sie aber keinen dauerhaften Erfolg. Selbstverständlich können Sie (mit oder ohne Anleitung) auch Selbstveränderungs-Programme durchführen. Oder Sie können sich an einen Psycho- respektive Verhaltenstherapeuten wenden.
Bequeme Wege sind oft teure Irrwege
Wahrscheinlich werden Sie nichts dergleichen tun. Dann gibt es drei Möglichkeiten: Entweder Sie finden einen Menschen, der sich nicht darum schert, wo Ihre Häkchen sind und der damit leben kann. Oder aber Sie geben die Suche vorübergehend auf, was gelegentlich auch erhellend ist, weil sie sich dann selbst den Druck nehmen. Oder Sie verfallen Leute, die ihnen einen kurzen und schnellen Weg gegen viel Geld weisen wollen. Das ist sicherlich die schlechteste Lösung.
Zwei Lösungen für Ihr Problem
Im Prinzip gibt es zwei Lösungsansätze für alle Probleme, die ich hier auf die Partnersuche anwende:
1. Sie haben zwar viel getan, aber immer noch nicht genug. Heißt beispielsweise: Sie haben nicht aktiv gesucht, sondern wollten gefunden werden. Sie hatten ein mieses Profil und waren zu faul, es aufzuschönen. Die Lösung: Mehr, besser, intensiver suchen.
2. Sie haben zwar genug getan, aber das Falsche. Der Weg, den Sie eingeschlagen haben, führt nicht zum Ziel, sondern in die Irre. Das merken Sie aber nicht, weil sie von Ihrem Weg überzeugt sind. Sie könnten dies jedoch daran merken, dass Sie längst viel zu viel Energie für die Partnersuche aufwenden, die Sie anderwärts benötigen würden. Die Lösung: Einen neuen Weg suchen, der Ihnen Erfolge ermöglicht. Es müssen nicht gleich Sensationen sein. Kleine Erfolge führen – kybernetischen Spiralen folgend – zu größeren Erfolgen.
Bei der zweiten Lösung lohnt es sich manchmal, nach Ursachen zu suchen, warum Ihre Methoden niemals funktionierten. Meistens liegen die Probleme in einer unpassenden Selbsteinschätzung. Dann müssen Sie in die Mauser, bevor Sie einen neuen Weg einschlagen. Heißt: überprüfen Sie Ihre Selbsteinschätzung, oder lassen Sie diese überprüfen. Wenn Sie das nicht wollen: Versuchen Sie einen neuen Weg „ohne Vorbehalte“, das heißt, öffnen Sie sich den Menschen und finden Sie heraus, wie, wann, wo und mit wem Sie sich wohlfühlen: Dieser Mensch passt zu Ihnen.
Warum manche Probleme unlösbar sind
Ich gebe zu, dass es eine dritte Variante gibt: Ihr Problem ist unlösbar. Das erkennen sie ganz leicht: Sie suchen die „ultimative Begegnung“, den „einzigen, der zu mir passt“ oder „den Idealpartner“? Dann stehen Sie vor einem unlösbaren Problem. Und doch gibt es einen Ausweg: Geben Sie einfach das „Absolute“ auf. Suchen Sie „Begegnungen“, jemanden, den „Sie mögen“ und mit dem Sie sich ein Leben zu zweit vorstellen könnten.
Nein, ich berate nicht mehr. It’s over. Aber ich schreibe weiterhin für Sie.