Eine Frau will die Singlewelt auf den Kopf stellen
Die Pressemitteilung strotzt nur so von Superlativen – da will eine Ex-Journalistin also die Singlewelt auf den Kopf stellen – als ob die nicht schon in allen Lagen zu besichtigen wäre – Kopfstände durchaus inbegriffen. Aber das ist noch nicht alles: Herzschmeren sollen geheilt werden, und offenbar hat die gute Frau auch das Gegenmittel gegen Sexsucher im Internet gefunden: „Das neue Portal (ist) für Menschen, die wissen was sie wollen und das Web nicht nur als Jagdrevier für das nächste Sexabenteuer nutzen.“
Lautere Absichten hat man in Hülle und Fülle:
„Wir setzen neben dem klassischen Matchen von Singles vor allem auf Service,“ sagt Parsons. „Ich möchte, dass meine Internetplattform nicht nur für Sex and Fun, sondern für die ernsthafte Auseinandersetzung mit Singleleben, Liebe und Partnerschaft steht.“
Allerdings wird die Autorin in der Pressemitteilung auch ein wenig zu persönlich und bevormundet die Menschen bereits im Vorfeld, die einmal Kunden werden sollen:
„Beziehungen gehören verarbeitet. Man sollte sich genau überlegen, ob man ‚reif‘ dafür ist, auf Partnersuche im Netz zu gehen.“
„Klassisches Matchen“ und Service kosten freilich Geld – und je mehr Service man bieten will, umso höher werden die anfallenden Kosten sein – von den hohen Kosten für den Start eines solchen Portals gar nicht erst zu reden. Mit den angepeilten 25 Euro pro Quartal ohne Liebescoach und den 40 Euro mit Liebescoach für ein Quartal wird man da schwerlich auskommen – zumal dem Portal noch das wichtigste fehlt: ausreichend zahlende Mitglieder – und die bekommt man fast nur noch durch teure Werbung.