Erotische Masochisten verstehen – eine Kurzanleitung
Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung von Berichten und Meinungen auf einschlägigen, aber als vertrauensvoll bekannten Webseiten. Dabei wurden manche persönlichen Erfahrungen der anonymen Autoren mitverwendet.
Eigentlich mag ich das Wort gar nicht- Masochist(in).Ich sag immer: Schmerzliebhaber(in), und auch das ist nicht genau das, was du fühlst, wenn du’s bist. Na ja, und sowieso: jeder fühlt sich irgendwie anders dabei, und weil’s kurz sein soll, schreibe ich nur von erotisch nahbaren Masochisten, die körperliche (physische) Schmerz genießen können.
Erst mal: Was ist so schwer daran zu verstehen?
Niemand geht gern zum Zahnarzt, oder? Da kannst du Spritzen kriegen oder nicht, immer ist’s die Hölle, und du bist froh, wenn du wieder rauskommst. Also: Nicht jeder Schmerz ist Vergnügen. Es kommt drauf an, wie du ihn magst und natürlich – wer ihn dir zufügt. Es gibt wenige Masochisten, die der „Schmerz an sich“ lieben, und die sind echt schwierig. Manche Masochisten“ haben so eine Art „Sucht nach dem Schmerz“ und denken an nichts anderes. Die brauchen einen Arzt. Reden wir also lieber von den anderen.
Wenn du vertraust …
Ich hab schon gesagt: Die andere Person ist wichtig. Frau, Mann, älter, jünger? Als Masochist(in) auf jeden Fall jemand, dem du absolut trauen kannst. Und falls du in der anderen Rolle bist: jemand, der weiß, was er tut – da ist der Bingpunkt. Denn der (die) andere sollte seine Rolle gut spielen, und sie mögen. Und du selbst? Ich nehme mal an, du hast nicht dauernd masochistische Gelüste, dann kannst du diene Lust in einer ganz normalen Liebesbeziehung ausleben. Manchmal ist es schwer, einen Partner zu finden, der genauso denkt. Und es ist fast noch schwerer, einem bestehenden Partner beizubringen, dass du Schmerzliebhaber(in) bist. Doch wenn ihr’s mal getan habt und es gut für euch war, dann stärkt das eure Intimität und damit auch eure Beziehung.
Wie es ist …
Ich hab schon gesagt: Es ist vor allem sehr intim. Ihr habt ein Geheimnis, das nur ihr kennt. Ihr berührt euch sehr intim und körpernah. Es ist erregend und geht direkt „unter die Haut“. Und du kannst es ziemlich lange und ausgiebig tun. Ja, und es ist auch Abenteuer. Und es sind Wechselbäder der Gefühle, und ja, es ist auch manchmal wirklich der Schmerz, den die „Masochisten“ suchen. Teils einfach, weil sie die Situation lieben, dann, weil sie sich „richtig gehen lassen können“ mit allem, was dazugehört. Und vielleicht auch, weil sie den Schmerz lieben und auf die Endorphine hoffen, die der Körper produziert, wenn’s ein bisschen härter wird. Das wollen aber nicht alle. Ich sag’s nur, weil du es vielleicht selbst erlebt hast, wenn’s mal richtig heftig zur Sache geht.
Stolz, Scham und Tränen
Bleiben wir mal bei den „harten Burschen“ (und „harten Mädels“). Die sagen, sie wären Stolz darauf, den Schmerz auszuhalten. Erinnert mich so an Sportler, die mit letzter Kraft ins Ziel kommen und stolz darauf sind. Es gibt aber auch die anderen, die sich einfach „fallen lassen“ wollen. Eigentlich ist es ja richtig beschämend, masochistisch zu sein. Mancher, der so veranlagt ist, will ganz bewusst beschämt werden. Sich ausziehen „müssen“ vor dem anderen, schutzlos sein, danach „in der Ecke stehen“ das ist Psycho pur und für viele eine ziemliche Herausforderung. Ja, und „sich fallen lassen“? Das kann nun mal auch in Tränen enden, sogar bei Männern. Die meisten sagen, es wäre eine „innere Reinigung“, mal wieder richtig zu weinen, aber schämen täte man sich doch. Egal wie – auch so etwas schweißt zusammen.
Nichts ist bei dir, wie’s bei anderen ist
Keine zwei Masochisten sind gleich. Und für „Masochisten“ sind nicht alle „Behandlungen“ gleich, und nicht jeder Schmerz tut jedem gut. Schmerz kann scheußlich und unerwünscht sein. Und er kann sinnlich oder sogar lustvoll sein. Wenn du „der Andere“ bist: Vertrau deiner Freundin oder deinem Freund, die ein bisschen masochistisch veranlagt ist. Versuch nicht, sie oder ihn zu verändern, sondern erfülle ihnen ihre Wünsche. Wenn du es nicht kannst – dann geh lieber, bevor du deine Zeit mit Diskussionen verschwendest.