Einige kritische Anmerkungen zur weiblichen Dominanz
In keinem Bereich des menschlichen Lebens wird die Wahrheit so verunstaltet wie in Sekten, Geheimgesellschaften und anderen religionsähnlichen Gemeinschaften. Dabei geht es fast immer darum, eine an sich interessante Weltanschauung, Glaubensrichtung oder auch nur Meinung solange zu manipulieren, bis daraus ein Dogma wird. In unserer Tradition, die man leichthin als die „christliche“ bezeichnet, ist diese Ausrichtung bereits enthalten, wenngleich wir sie heute nicht mehr so stark wahrnehmen, weil sie aus dem Alltagsleben entschwunden ist.
Weibliche Dominanz ist nichts Ungewöhnliches
Weibliche Dominanz ist nichts Ungewöhnliches, auch nichts Ehrenrühriges. Sie besteht darin, offen oder verdeckt Menschen (keinesfalls nur Männer) in ihren Bann zu ziehen und sie zu veranlassen, ihnen zu huldigen oder zu dienen. Es ist fast immer der Versuch, innerhalb einer Gruppe Macht zu gewinnen – zumeist jenseits der offiziellen Hierarchien. Wann dies in der Menschheitsgeschichte begann, mögen andere beantworten – Tatsache ist, dass auch unter Affen derartige Strukturen festgestellt wurden.
Doch was hat all dies mit der „Female Led Relationship“, also der „weiblich geführten Beziehung“ (1) zu tun? Wann setzt die Dominanz ein, und wann beginnt der Missbrauch der Macht? Wie entsteht die oft behauptete Versklavung des Mannes durch den Entzug der Freiheit, durch Körperstrafen und „Keuschhaltung“? Ich kann hier nicht mehr tun, als ein Fenster zu öffnen.
Weibliche Führung – das Medium für die Manipulation des Begriffs heißt „Internet“
Wer im Internet sucht, wird sofort in die Irre geführt. Denn wir im wirtschaftlichen Bereich, so wird das Internet auch in weltanschaulichen Belangen längst von Interessengruppen dominiert, die ihre Meinungen mit trickreichen Texten in den Vordergrund schieben wollen. Das Publikum soll glauben, die Frauenmacht sei natürlich (also nicht manipulativ), und sie müsse nur nach der Art der Salamitaktik ausgebaut werden. Damit, so auch die diversen Anleitungen zur „vollständigen Unterwerfung“, könne die Frau dem Mann seinen Platz zuzuweisen, ihn zwingen, seinen „Ausbildungsstand“ als Ehesklaven oder Beziehungssklaven zu verinnerlichen und seine Ziele im Sinne der weiblichen Herrschaft zu verändern.
Verschwiegen wird dabei fast immer, dass für eine ernstlich „Versklavung“ mindestens ein hochgradig neurotischer Mensch notwendig ist. Da die Autorinnen, die als einschlägige Ideologinnen auftreten, verständlicherweise ungerne als solche gelten wollen, wird die Rolle dem Mann zugewiesen.
Urgestein: Wanda, Severin und die „Venus im Pelz“
Nun ist keine Frage, dass viele Männer, wie bereits vielfach wissenschaftlich bewiesen wurde, eine gewisse Neigung zum Masochismus“haben. Namensgeber des Begriffs ist der forensische Psychiater Richard Freiherr von Krafft-Ebing. Er fand den Skandal-Roman „Venus im Pelz“ des Leopold Ritter von Sacher-Masoch so faszinierend, dass er die Verhaltensweisen von sexueller Unterwerfung einerseits und Herrschaft andererseits nach dem Autor „Sado-Masochismus“ nannte. Allerdings ist „Wanda“, die personifizierte Venus im PelzSeverin will sich nicht nur spielerisch hingeben, sondern giert danach, ganz und gar versklavt zu werden. Die Initiative dazu geht von ihm selbst aus – Wanda symbolisiert nur die erotische Versuchung, die Severin die Sklaven-Falle führt.
Von der Unterwerfung unter die Frau bis zur Sucht
Die Unterwerfung eines Menschen unter einen anderen aus freien Stücken und ohne davon Vorteile zu haben, ist selten. In der Literatur, in ganz gewöhnlichen Liebesbeziehungen, in BDSM-Beziehungen und sogar in Beziehungen, die jenseits von Gut und Böse bestehen, spielt sexuelle Bedürftigkeit immer eine Rolle. Das ist an sich nichts Gefährliches und es kommt in allen Gesellschaftsschichten immer wieder vor. Doch wird die Bedürftigkeit zur Abhängigkeit, also zu einer nicht-stofflichen Sucht, so wird die Grenze überschritten. Wer die Beziehung dann noch wissentlich beherrscht und für sich nutzt, wird zu einem fragwürdigen Mitmenschen.
Muschimacht plus Strafe und Willkür
Ich habe in diesem Artikel bewusst auf „Szenenzitate“ verzichtet, da sie nicht denjenigen Wahrheitsgehalt haben, die man von seriösen Medien erwarten darf. Unbestritten ist aber, dass die „Weibliche geführte Beziehung“ in ihren „offiziellen“ Versionen lediglich eine Fortführung der Manipulation mit „Peitsche und Zuckerbrot“ ist. Dabei wird die „Peitsche“ nicht immer auf das nackte Gesäß appliziert, sondern kann auch durch Maulen, Schimpfen, schnippisch sein, zickig sein, Ignoranz oder verschiedene Arten der Verzweigung ersetzt werden. Und das Zuckerbrot? Neben dem Gefühl, angenommen zu werden und der allgemeinen Intimität ist es immer wieder die „Muschimacht“, die als Zuckerbrot ins Spiel kommt. Freilich immer seltener – denn wenn ein Mann emotional gebrochen am Boden liegt – will die Frau dann noch Sex mit ihm?
(1) Um dem Hohn die Krönung aufzusetzen, wird extreme weibliche Dominanz auch als „Weiblich geführte Partnerschaft“ bezeichnet.
Bild: Nach einer historischen Illustration zu einem Buch über diverse Verführungen.
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