Erotische Geheimnisse waren einst sehr gefragt – und heute?
Ob sich heute überhaupt noch jemand für erotische Geheimnisse interessiert? Wir glauben: Ja, ganz sicher. Denn Pornografie zeigt keine Geheimnisse, sondern Darstellungen. Und wir fragen gleich mal danach, wofür sich die Generation des „Jugendstils“ vor 100m Jahren interessierte. Im Anzeigenteil der „Jugend“ fand sich allerlei Frivoles und ausgesprochen Teures an pseudo-erotischer Literatur mit „wissenschaftlichem“ Anstrich. Doch worum ging es dabei eigentlich?
Einmal natürlich für alle Arten von Geschlechterverwirrungen, beginnend mit „Sadismus und Masochismus“, von Dr. E. Laurent. Ohne Illustrationen, wie schade. Wer etwas Bebildertes suchte, fand es in „die Grausamkeit mit besonderer Bezugnahme auf sexuelle Faktoren“. Auf eine Abhandlung über den Keuschheitsgürtel von Pitigrilli folgen „intime Sittenbilder“ aus dem heutigen Liebes- und Eheleben. Die jungen Damen werden vermutlich sehr interessiert gewesen sein an der „Halbwelt von Heute“ und ihren „lesbischen Unarten“ – immerhin mit 51 Illustrationen.Wer etwas richtig Teures für die opulente Bibliothek der Erotik suchte, konnte für je 25 Reichsmark (damals ein Vermögen) auch noch alle fünf Bände über die Grausamkeiten des Weibes erwerben – alle reich illustriert mit angeblichen 200 Illustrationen und sogar farbigen Abbildungen.
Und Sie? Haben Sie vielleicht noch Interesse an erotischen Geheimnissen? Und finden Sie nirgendwo die zutreffenden Informationen? Wollen Sie wissen, was andere denken, fühlen, genießen und durchleiden? Sagen Sie nur nicht, es gäbe keine Geheimnisse mehr. Schließlich ist alles, was Sie selbst noch nicht getan haben, wofür sie sich schämen würden oder was sie niemals tun würden, ein Geheimnis – oder etwa nicht?
Wenn nicht, dann sagen Sie uns bitte, welche Themen Sie hier gerne lesen würden. Wir freuen uns auf Vorschläge.