Liebe auf den ersten Blick und Psychologie
(liebepur, 09. Mai 2007) Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Eigentlich könnte nur noch Lieschen Müller so fragen – denn dass wir innerhalb von Sekunden gegenseitig prüfen können, ob unsere „Chemie“ stimmt, ist inzwischen ein alter Hut. Geerbt haben wir ihn diese spontanen Erkenntnisse von unseren äffischen Vorfahren. Diese konnten sich nicht viel Zeit damit nehmen, ihre Partnerinnen und Partner zu wählen.
Doch gleich danach wird die Sache kniffliger. Dr. Pepper Schwartz, der einen der namhaften Partnerverträglichkeitstests entwickelt hat (Duet Compatibility Profiler®), sagt es klar: „Ob die Chemie stimmt, wissen Paare in fünf Minuten – was sie nicht wissen ist, ob die auch für ein Leben ausreicht“.
Doch was reicht für ein Leben aus? Gemeinsame kulturelle Wurzeln, annähernd gleiches Einkommen, ähnliche Ausbildung und (mindestens in den USA) ähnliche religiöse Vorstellungen sollen das Leben erleichtern, während manche Charakterzüge durchaus kontrovers sein können – das scheint die neueste Erkenntnis der etwas fortschrittlicheren Psychologen zu sein. Wie es scheint, halten nur die alt konservativen psychologischen Schulen an der „Harmonie“ fest. Doch auch sie bleibt vage: Die Harmonie soll angeblich in „Persönlichkeit, Werten und Interessen“ bestehen, orakelte jüngst der eHarmony-Psychologe Galen Buckwalter.
Helen Fisher, die Wissenschaftlerin hinter „chemistry.com“ versucht gerade, bilogische Faktoren mit einzubeziehen – aber auch sie zuckt die Schultern, wenn es um den „Klick“ geht: „Es gibt liebe auf den ersten Blick, aber nicht auf das erste Email“, sagte sie Josephine Marcotty von der „Star Tribune„.