Verdammte Über-Kinder: Werdet endlich erwachsen!

Thorsten Wittke geht auf „Beziehungsweise“ heftig mit „seiner“ Generation ins Gericht – und mit den Figuren, die dieser Generation Illusionen anbieten – auch bei der Partnersuche. Unter Hinweis auf die Wisch-und-Weg-Apps aka Dating-Apps schreibt er:

Wenn ich beim Metzger vor der Auslage stehe und mir mein Hähnchenschnitzel für das Abendessen aussuche, wende ich mehr Zeit für die Auswahl des richtigen Fleischstückes auf – und da ist noch nicht die Zeit mit eingerechnet, die ich im Laufe des Tages mit der Frage verbracht habe, was ich heute Abend essen werde. Bleibt die Frage, bei welcher Fleischbeschau warten die heftigeren Magenschmerzen auf mich?

Ich gehöre nicht zu der Generation, die da betroffen ist, aber ich mahne doch an, dass Partnersuche eine relativ ernste Angelegenheit ist, die man nicht Smartphone-Spielzeugen überlassen sollte. Hinter den meisten Apps steht so wenig „Stoff“, dass man sie getrost als eine hirnlose Spielerei bezeichnen kann. Wenn ich sage „eine ernste Angelegenheit“, dann meine ich nicht, dass man sie mit verbiestertem Ernst angehen sollte – denn Freude muss die Partnersuche schon bereiten. Dabei ist der Vergleich mit der Nahrung durchaus angebracht: Was wir tun, sollten wir mit Freude und Genuss tun.

Vielleicht ist es gar nicht „die Generation X“ oder „die Generation Y“ – vielleicht sind es nur ein paar verwöhnte Schnösel oder Über-Miezen, ein paar naturbelassene Dummbacken oder arrogante Verweigerer, die glauben, mit „Schiebereien“ die Liebe zu gewinnen. Vielleicht glaubt es aber auch niemand wirklich.

Diejenigen, die gerade Über-Kinder spielen und ihre Lebenszeit mit dem Missbrauch von Apps vergeuden, sage ich mal die Wahrheit. Für den eigenen Lebensunterhalt arbeiten, eigenes Wohnen und eine schöne Liebe zu zweit bestimmen das Leben des Erwachsenen. Und mit 25, das kann ich euch versprechen, sollte man spätestens mit dem Erwachsensein beginnen.