Apps und Presse – Firmenmitteilungen als Informationen für Leser?
Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendjemand in der Presse die Gründer von Dating-Apps hochleben lässt, geradezu so, als seien Journalisten die devoten Diener einer Branche, die in Wahrheit äußert kritisch zu betrachten ist. Da machen alle mit: die Boulevardpresse, die angeblich seriöse Presse und sogar die ARD. Natürlich kann man sich auf die journalistische Tugend herausreden, ja nur zu berichten und die Beurteilung dem Leser zu überlassen. Doch diese Tugend wird zur Farce, wenn man sozusagen das abschreibt, was die PR-Agenturen einem anliefern. Ob von „Millionen Usern“, von „Matches“ oder gar über Algorithmen berichtet wird – das Material kommt nahezu zu 100 Prozent von den Anbietern, die genau wissen, dass davon nichts wirklich überprüft wird. Und dann heißt es beispielsweise „es geht auch romantisch“ – wie gerade beim NDR gelesen.