Die Dating-Branche zwischen Wachstums-Rausch und Totalversagen
Lobhudelei von der „American Marketing Association“: Online-Dating wird immer populärer – toll. Und es gibt im Rahmen dieses Wachstums gibt es weltweit immer mehr Anbieter – genannt werden 2500 bis 8000. Und nun? Nun geht es darum, sie am Markt zu halten.
Allerdings wird auch die Marktkonzentration immer dichter, und die Vermarktung von Benutzerdaten immer mehr zu einem einträglichen Geschäft. Möglicherweise wandelt die Branche sogar nahe am Abgrund, weil sie schnell und unkompliziert Geld verdienen will, dafür aber kaum etwas zu leisten bereit ist.
Und irgendwie ist niemand mit dem Ganzen Online-Dating-Geschäft so recht zufrieden.
1. In Deutschland ist der Großteil des Marktes in den Händen von nur zwei Konzernen.
2. Apps haben zwar angeblich mächtige Erfolge – die Frage ist nur, worin sie bestehen. Ob sie sich wirklich zum Schaffen von Beziehungen eignen, ist weiterhin fragwürdig.
3. Wer wirklich Hilfe bei der Partnersuche benötigt, findet kaum noch Ansprechpartner. Mancher schämt sich, Hilfe zu suchen, weil doch alles „so einfach“ ist.
4. Interessante Meinung: Smartphones sind zu klein, Tablets zu unhandlich, um Apps sinnvoll zu nutzen.
5. Die Zukunft: Wenn das die Zukunft ist, was der Marketing-Experte Mark Brooks (siehe Link) darüber sagen kann, dann sind die Perspektiven recht mager.
Und die „User“, früher auch mal Kunden oder Klienten genannt?
Ich behaupte: Wirklich zufrieden ist kaum jemand mit der Entwicklung der letzten Jahre. Es ist wahrhaftig ein Unterschied, ob eine Frau „mal schnell ihren Marktwert testen“ will oder ob sie einen Partner sucht. Und es gibt immer mehr Möglichkeiten, den Marktwert abzuchecken und immer weniger Möglichkeiten, ernsthaft zu suchen. Das erniedrigt die Frauen zu Marktanbietern, die überwiegend ihr Äußeres vermarkten – und entwertet sie dabei.
Auf Dauer ist dieser Zustand unerträglich, und so wird sich wohl in Zukunft manches ändern müssen, wenn wir wieder zu sinnvollen Verhältnissen bei der Partnersuche zurückkehren wollen.