Was machen Pornos mit unserem Sexleben?
Die gute Nachricht zuerst: 66,2 Prozent der Männer und 63 Prozent der Frauen glauben, dass Pornografie ein Zerrbild der Wirklichkeit bietet. Doch wie dem auch sei – etwa die Hälfte aller Befragten (Frauen wie Männer) behaupten, sie seien nicht genügend aufgeklärt worden.
Sexualkunde reicht niemals aus, um sich selbst ein Bild vom Sex zu machen
Aufklärung ist ja seine heikle Sache: Was machen Sie mit einer Theorie, die etwas „trocken“ und eher weltfremd ist und die Sie möglichst nicht so bald in die Praxis umsetzen sollten? Und was passiert, wenn Sie zu etwas animiert werden, das gar nicht im „Aufklärungsprogramm“ vorgesehen ist? Glauben Sie doch bitte nicht, dass dies eine „Teenagerfrage“ wäre. Auch Menschen über 40 sind verwirrt, wenn es um Praktiken geht, von denen sie in Schule und Elternhaus nichts gehört haben.
Tappen im Dunkel: Pornos zeigen, was wirklich geschieht – aber im Zerrbild
Nehmen wir doch einmal beide Aussagen zusammen, dann ergibt sich durchaus eine weitere Frage: Wie viele Menschen sehen Pornos (oder lesen pornografische Bücher), um ihren Horizont zu erweitern?
Diese Frage muss unbeantwortet bleiben. Interessant sind dagegen die antworten auf zwei weitere Fragen, zu denen wir Antworten haben.
Mehr Romantik oder mehr harter Sex im Bett?
Kommen wir zuerst zu den Männern. Wollen sie die Lust eher so erleben wie im pornografischen Film oder wie im romantischen Liebesfilm? Überraschenderweise ist die Meinung etwa fifty-fifty: Gut 38 Prozent der Männer hätten’s lieber so wie im Porno, und fast 38 Prozent wären mit der romantschen Lösung zufriedener.
Bei den Frauen bekam man eindeutigere Antworten: Bei ihnen votierten fast 45 Prozent für mehr romantischen Sex, und nur 22 Prozent würden lieber die heftigeren Szenen in Pornos erleben.
Der Statistik wären hier ein paar Worte hinzuzufügen: Ästhetischer und gleichwohl heftiger Sex, mit dem Frauen wirklich zufrieden sein können, wird nur in wenigen pornografischen Filmen gezeigt. Mit der Masse der Produkte (gerade kostenlos erhältlicher Filme) können Frauen nicht zufrieden sein, weil sie hier zu oft in erniedrigenden Rollen und Positionen gezeigt werden, die keinen Genuss vermitteln.
Wenn dennoch immerhin zwischen einem Fünftel und einem Viertel der Frauen lieber den körperlich intensiven Sex der pornografischen Filme hätten, dann wirft dies viel Licht auf die steigenden Bedürfnisse von Frauen auf sexuelle Abenteuer.
Zahlenquelle: 2016 by Bijoux Indiscrets. Befragte Personen: 1.465
Bild: Aus einem historischen erotischen Lexikon, Buchstabe „L“