ONCE – die App, die Frauen lieben lernen sollen
Die PR-Aktionen für die neue Dating-App „ONCE“ haben offenbar Früchte getragen: In vielen Zeitungen, insbesondere aber in der unkritischen Frauenpresse, ist die Rede davon, dass „ONCE“ die Lösung für „ernsthaft Partnersuchende“ ist.
Dabei lässt ONCE die zukünftigen Benutzer allerdings über einige Punkte im unklaren, und das sieht verdächtig danach aus, als würden gerade schon ein paar Nebelkerzen im Vorfeld geworfen.
Beispielsweise, wie der Algorithmus zur Partnersuche funktioniert, den man auch dann braucht, wenn man angeblich „Matchmaker“ beschäftigt. Und von diesen bekommt jeder Nutzer täglich um Schlag 12 Uhr einen Vorschlag als „Match“, wobei sich diese Funktion offenbar dadurch aushebeln lässt, dass man sich Zusatznutzen beim Betreiber einkauft – sagt jedenfalls eine vielfach zitierte Quelle „ze.tt“. Auch über die Höhe der Zusatzkosten erfuhr die Öffentlichkeit bisher wenig.
Die in der PR hervorgehobenen Matchmaker (Partnervermittler), sind dann auch der Schwachpunkt der neuen Dating-App. Denn sie arbeiten, so der Gründer, auf Provisionsbasis, und auch nur dann, wenn „mindesten für Nachrichten“ über die App ausgetauscht wurden. Der Betreiber verschweigt, wie qualifiziert diese „Matchmaker“ sind – aber vielleicht sind gar keine besonderen Fähigkeiten nötig, denn nach Eigenangaben sind sie ohnehin nur „Fotogucker“, die deshalb relativ willkürlich Profile zuordnen können. Damit ist dieses „Matchmaking“ so gut wie wertlos.
Offenbar hat die Frauenpresse (z. B. ELLE) dies ganz anders gelesen, denn dort heißt es:
Ein echter Mensch (kein Computer!) vergleicht persönlich eure Profilfotos, individuellen Interessen und sonstigen Vorzüge.
Dazu noch mal der „ze.tt“-Text:
Nach der Vorauswahl kommen die gut 150 Matchmaker ins Spiel. Sie suchen nach passenden Partner(inne)n für die bislang rund 1,5 Millionen Nutzer(innen) und arbeiten nur anhand der Fotos.
Der deutsche Dating-Markt – einer der lukrativsten in Europa – wird derzeit von ONCE scharf ins Visier genommen – und will man erfolgreich sein, so braucht man vor allem Mitglieder – und zwar aktive, zahlende Mitglieder. Warten wir einmal ab, ob der Markt das überhaupt hergibt.
Hinweis: Und das kann man auch noch daraus machen (Erdbeerlounge):
Der Suchende bekommt bei dieser App täglich … nur ein von Experten ausgesuchtes Match eingeblendet, das man ablehnen oder annehmen kann.
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